André Schubert verzichtete im ersten Pflichtspiel des Jahres 2016 in der Startelf auf die beiden Neuzugänge Jonas Hofmann und Martin Hinteregger. Beide saßen auf der Bank, wo auch Martin Stranzl Platz nahm. In der Anfangsformation stand Nico Elvedi in der Innenverteidigung neben Andreas Christensen
Es entwickelte sich von Beginn an ein intensives Spiel, bei dem beide Mannschaften bemüht waren, dem Gegner wenig Räume zu geben. Fast alles tummelte sich im Mittelfeld, wo jeweils die gegnerischen Anstrengungen um ein Kombinationsspiel unterbrochen wurden.
Die erste Chance der Partie resultierte folgerichtig aus einem Standard. Nach einer Ecke von Raffael kam Christensen am Fünfer frei zum Kopfball - der Ball touchierte die Querlatte (6.).
Derweil schafften es die Dortmunder einige Male, sich vor allem über Gladbachs linke Seite durchzuspielen. Doch Gündogan und Aubameyang waren zu unkonzentriert im Abschluss. Die Fohlenelf zeigte ihrerseits ein paar sehenswerte Ansätze, die allerdings nicht finalisiert wurden. Die beste Gelegenheit hatte Wendt, dessen Schuss noch fast zu einer Vorlage für Stindl wurde (19.).
In der Folgezeit entglitt dem VfL zusehends die Kontrolle. Dortmund hatte nun deutlich mehr vom Spiel, die Gladbacher zogen sich sehr weit in die eigene Hälfte zurück. Trotzdem fand der BVB, weiterhin meist über die linke Gladbacher Seite, immer wieder den Weg vors Tor. Nach einem ›Flipperball‹ im Strafraum rettete Sommer gegen Aubameyang (26.), kurz darauf nagelte Gündogan das Leder aus der Distanz an die Latte (33.).
Zwei Minuten später traf Aubameyang völlig freistehend den Ball nicht richtig, kurz drauf markierte ausgerechnet Marco Reus die (verdiente) Führung der Gäste. Drei zu weit aufgerückte Borussen ließen Gündogan im Mittelfeld komplett blank stehen, als Bürki einen langen Ball auf den Nationalspieler spielte. Der schickte Reus über die - natürlich - linke Gladbacher Seite auf die Reise, während Elvedi nicht schnell genug reagierte. Reus zog in bekannter Manier los und ab - der Ball landete Flach im langen Eck (41.).
Die Gladbacher hatten sogar noch Glück, dass sie nicht mit einem höheren Rückstand in die Pause gingen, als Mkhitaryan aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf (44.).
Nach dem Seitenwechsel wurde Ibo Traoré zur ›tragischen Figur‹. Zunächst kam in er in der 48. Minute plötzlich frei halbrechts im Strafraum frei an den Ball, brauchte aber zu lange und scheiterte letztlich am sich ihm entgegenstürzenden Bürki. Zwei Minute später unterlief Traoré ein Ballverlust zentral am Strafraum - Dortmund konnte kontern. Reus trieb den Ball nach vorne, bediente den mitgelaufen Mkhitaryan, der überlegt zum 0:2 traf (50.).
Damit schien die Partie frühzeitig entschieden, doch der VfL meldete sich nochmals zurück. Nach einem riesigen Gewusel im Dortmunder Strafraum gelangte der Ball über Stindl zu Raffael, der mit einem trockenen Schuss den Anschlusstreffer markierte (58.).
Das Stadion erwachte endlich und hier und da schnupperten die Gladbacher tatsächlich am Ausgleich. Allerdings blieb weiterhin vieles Stückwerk. Dazu gab es immer wieder Räume für den BVB für Konter. Wie in der 73. Minute, als Aubameyang im Anschluss an eine Gladbacher Ecke (!) auf und davon lief, jedoch knapp verzog.
Keine 120 Sekunden später verlor Dahoud zentral am gegnerischen Sechzehner den Ball und wieder hatte Dortmund Zeit und Raum zum Konter. Diesmal machten sie es besser, Mkhitaryan brachte den Ball in den Gladbacher Strafraum, wo sich zwar schon einige weiß gekleidete tummelten, aber niemand den mitgelaufenen Gündogan im Blick hatte, der locker zum 1:3 einschießen konnte (75.).
Damit war der Drops gelutscht. Borussia versuchte zwar, noch etwas zu bewegen, doch mehr als eine Chance des eingewechselten Jonas Hofmann (83.) sprang nicht dabei heraus. Am Ende mussten sich die Gladbacher dem BVB geschlagen geben. Eine Niederlage, die ohne Zweifel auch in dieser Höhe verdient war.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb (91. Drmić), Christensen, Elvedi (80. Hinteregger), Wendt - Nordtveit, Dahoud (80. Hofmann) - Traoré, Johnson - Stindl, Raffael
weiter im Kader: Sippel (ETW), M. Schulz, Hrgota, Stranzl
Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Hummels, J.-H. Park - Weigl - Gündogan, Castro (70. Ginter) - Mkhitaryan, Reus (70. Durm) - Aubameyang (75. Ramos)
Tore: 0:1 Reus (41.), 0:2 Mkhitaryan (50.), 1:2 Raffael (58.), 1:3 Gündogan (75.)
Gelbe Karten: Elvedi - Weigl
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 54.010 (ausverkauft)