Marco Rose bot im ‚Halbfinale‘ des Turniers gegen den Drittligisten 1860 München eine Viererabwehrkette mit Kaan Kurt als Rechtsverteidiger, den Innenverteidigern Tony Jantschke und Nico Elvedi, sowie Oscar Wendt als linken Außenverteidiger auf. Im 4-4-2 mit Raute agierte Tobias Strobl als Sechser, Laszlo Bénes und Jonas Hofmann auf den Halbpositionen. Vorne teilten sich Patrick Herrmann und Alassane Plea die Arbeit.
Die Borussen kamen schwer ins Spiel, vom aggressiven Pressing war nichts zu sehen. Stattdessen drängten die motiviert wirkenden Löwen um den alten Kämpen Sascha Mölders die Gladbacher einige Male tief in die eigene Hälfte. Tobias Sippel im Kasten leistete sich zwei kleinere Unsicherheiten, die ohne Folgen blieben. Im Aufbau taten sich die Fohlen schwer, Tempo aufzunehmen, so dass 60 zunächst nicht in Bedrängnis kam.
Herrmann trifft nach Vorarbeit von Plea
Plea hatte nach Flanke von Herrmann eine Halbchance (7.), vier Minuten später flankte Herrmann erneut – Hofmanns Kopfball wurde von Münchens Keeper pariert (11.). In der Folgezeit plätscherte das Spiel vor sich hin, ehe den Borussen der Führungstreffer glückte. Nach einem Ballverlust der Sechziger im Aufbau passte Müsel auf Plea, der den Ball von rechts in den Strafraum beförderte, wo Herrmann zentral vor dem Tor unter Bedrängnis vollendete (29.).
Nach der Führung lief der Ball zügiger durch die Reihen des Bundesligisten und es gab einige Chancen. Bénes zirkelte einen Freistoß knapp neben das Tor (34.), Plea scheiterte nach starker Vorarbeit von Müsel am Torwart und Hofmann bugsierte den Nachschuss über den Kasten (35.). Plea hatte zwei weitere Möglichkeiten (38./39.), ehe Strobl nach Vorarbeit von Elvedi ebenfalls in Keeper Bonmann seinen Meister fand (42.). Auf der anderen Seite musste Sippel nach einer verunglückten Flanke von Münchens Paul eingreifen, die um ein Haar den Weg ins Tor gefunden hätte (42.).
Kramer im Finale gegen Augsburg als Innenverteidiger
Nach einem mustergültigen Konter in der 44. Minute über Bénes und Hofmann tauchte Plea erneut alleine vor Bonmann auf, doch der Franzose vergab auch diese Möglichkeit. So blieb es nach 45 Minuten beim 1:0, wodurch die Borussia ins Finale des Turniers einzog, was zuvor bereits dem FC Augsburg durch ein 1:0 über Greuther Fürth gelungen war.
Im Finale ließ Rose die Elf in einem 4-1-4-1 System spielen. In der Viererkette vor Yann Sommer fand sich neben Matthias Ginter überraschenderweise Christoph Kramer wieder. Kurt und Poulsen verteidigen außen, Zakaria spielte zentral auf der Sechs. Das Vierermittelfeld wurde von Youngster Italiano, Herzog, Cuisance und Bennetts gebildet. Zentral vorne agierte Raffael, wobei abwechselnd Bennetts und Cuisance mit in die vorderste Reihe rückten.
Augsburgs Keeper Giefer lässt die Borussen verzweifeln
So ganz harmonisch wirkte das Spiel der Gladbacher noch nicht und obwohl die Fohlenelf mehr Ballkontrolle hatte, verzeichnete Augsburg die erste Torchance (8.) und erzielte in der 13. Minute auch den Führungstreffer. Nach einem langen Abschlag vermochten die Borussen auf der rechten Abwehrseite eine Kopfballweiterleitung von Pedersen nicht zu unterbinden, wodurch Malone in der Mitte freistehend zum Abschluss kam. Der Schuss des Augsburgers landete unhaltbar für Sommer im Eck.
Raffael verpasste zwei Minuten später eine schnelle Antwort – der Distanzschuss des Brasilianers strich am Tor vorbei (15.) Die Borussen waren nun klar tonangebend, scheiterten jedoch mehrfach an Augsburgs Schlussmann Giefer. Zunächst lenkte der Keeper einen starken Freistoß von Raffael zur Ecke (29.), dann wehrte er einen Raffael-Schuss aus kurzer Distanz ab (30.), nachdem zuvor Bennetts im gegnerischen Strafraum den Ball per Grätsche erobert hatte. Nach dem folgenden Eckball kam Zakaria frei zum Kopfball, doch erneut reagierte Giefer hervorragend.
Es bleibt noch einiges zu tun für die Borussen
Die Borussen drängten Augsburg weit zurück und hatten das Spiel komplett im Griff, doch vorne fehlte die Durchschlagskraft. Mehr als ein Distanzschuss von Bennetts, der knapp am Tor der Augsburger vorbeiflog, kam bei den Offensivbemühungen nicht heraus. So behielt Augsburg am Ende schmeichelhaft mit 1:0 die Oberhand, wobei aus Gladbacher Sicht die Erkenntnis bleibt, dass noch einiges zu tun bleibt. Im Trainingslager in Rottach-Egern bietet sich ab Sonntag dazu die Gelegenheit.
Kurzstatistik zum Spiel gegen 1860 München:
Borussia Mönchengladbach: Sippel – Kurt, Elvedi, Jantschke, Wendt – Strobl – Hofmann, Bénes – Müsel - Herrmann, Plea
Tore: 1:0 Herrmann (29.)
Kurzstatistik zum Spiel gegen FC Augsburg:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Kurt, Kramer, Ginter, Poulsen – Zakaria – Bennetts, Cuisance, Herzog, Italiano - Raffael (32. Müsel)
Tor: 0:1 Malone (13.)
von Marc Basten und Nadine Basten