Dieter Hecking musste kurzfristig auf Raffael verzichten, der aufgrund der Geburt seiner Zwillinge nicht zur Verfügung stand. Zudem fehlte Tony Jantschke, der sich beim Abschlusstraining eine Muskelverletzung zugezogen hatte.
So kam László Bénes zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga, zudem standen Herrmann und Elvedi in der Anfangself.
Borussia startete mit viel Schwung in die Partie und hatte bereits nach wenigen Sekunden eine Riesenchance. Dahoud spielte einen Traumpass in den Lauf von Hofmann, der von halblinks in den Strafraum zog. Doch anstatt es freistehend selbst zu versuchen, passte er in die Mitte auf Hazard, der geblockt wurde.
Die Fohlenelf bestimmte das Geschehen deutlich und ließ den Ball gut zirkulieren. Die Überlegenheit zahlte sich in der 16. Minute in Form des Führungstreffers aus. Stindl legte vor dem Sechzehner quer auf Bénes, der nach zwei Schritten trocken aus knapp zwanzig Metern abzog - der Ball schlug rechts unten im Berliner Tor ein.
Der Jubel über den Premierentreffer des 19-Jährigen war natürlich groß. Die Borussen nahmen anschließend etwas den Fuß vom Gas und nach und nach beteiligte sich Hertha aktiver am Geschehen. Nach einem Missverständnis zwischen Bénes und Wendt konnten die Berliner kontern - Sommer parierte einen Schuss von Pekarik stark (22.).
Dem Ball nur hinterherschauen konnte Sommer sieben Minuten später. Da sprintete Esswein alleine auf ihn zu, feuerte den Ball jedoch haarscharf am Kasten vorbei. Glück für die Borussen, die den Berlinern in dieser Phase etwas zu viel Raum für ihr Umschaltspiel ließen.
Auf der anderen Seite kamen die Gladbacher zwar mehrfach an oder in den Strafraum, doch die finale Aktion blieb aus. Die beste Gelegenheit vor dem Pausenpfiff hatte Wendt, der rechts im Strafraum mit einem strammen Schuss am langen Pfosten vorbei zielte (33.).
Kleinere Unachtsamkeiten häuften sich bei der Hecking-Truppe und Hertha wäre in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fast zum Ausgleich gekommen. Bénes leistete sich ein Foul siebzehn Meter zentral vor dem eigenen Tor. Kalou zirkelte den Freistoß an den Querbalken.
Durchatmen bei der Fohlenelf, die nach der Pause die Schlagzahl nochmals deutlich erhöhte. Zwar köpfte Kalou in der 55. Minute knapp am Gladbacher Tor vorbei, doch ansonsten spielte nur noch die Borussia. Stindl scheiterte aus der Drehung (55.) und nach Zuspiel von Hazard (56.) an Jarstein.
Hertha wurde förmlich eingeschnürt, Hofmann knallte den Ball aus sechs Metern an den linken Pfosten (56.). Drei Minuten später zirkelte Hofmann das Leder von der Strafraumgrenze an den anderen Pfosten.
Auch in der Folgezeit waren die Gladbacher drückend überlegen, doch das zweite Tor wollte einfach nicht fallen. Hazard hatte eine Doppelchance und auch Wendt konnte Jarstein nicht überwinden (70.).
In der Schlussviertelstunde ließ der Angriffswirbel der Borussen nach und Hertha kam etwas auf. Erst in der Nachspielzeit wurden die Berliner nochmals gefährlich. Stocker hatte eine gute Möglichkeit, doch er bugsierte den Ball im Fallen aus kurzer Distanz am Tor vorbei.
Am Ende steht ein hochverdienter 1:0-Erfolg der Borussen, die aufgrund der deutlichen Überlegenheit im zweiten Durchgang eigentlich höher gewinnen mussten. Mit nunmehr 36 Punkten rangiert die Fohlenelf auf dem 9. Tabellenplatz.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christsensen, Vestergaard, Wendt - Bénes (85. Hahn), Dahoud - Herrmann (76. Traoré), Hofmann - Stindl, Hazard (89. N. Schulz)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Drmić, Kolo, Korb
Hertha BSC: Jarstein - Pekarik, Langkamp, Stark, Torunarigha - Skjelbred, Darida - Esswein, Stocker, Kalou (80. Kade) - Haraguchi (66. Allagui)
Tore: 1:0 Bénes (16.),
Gelbe Karten: Hazard - Torunarigha