Lucien Favre bot im ehemaligen Westfalenstadion die gleiche Elf auf, die am vergangenen Montag beim FC St. Pauli die erste Runde im DFB-Pokal erfolgreich bestritten hatte. Die Youngster-Innenverteidigung mit Marvin Schulz und Andreas Christensen erhielt erneut das Vertrauen.
Nach einem flotten Beginn auf beiden Seiten verzeichneten die Gladbacher nach fünf Minuten eine erste Torannäherung. Nach einer Ecke verschätzte sich Bürki, nach der nächsten bekam kein Gladbacher im Getümmel den Ball in Richtung Tor. Letztlich landete eine Kopfballbogenlampe von Jantschke auf dem Tornetz.
Fünf Minuten später konterte die Fohlenelf über Raffael und Traoré, der Drmić bediente. Im letzten Moment störte Schmelzer den Ex-Leverkusener beim Abschluss.
Das war es allerdings mit der ganzen Gladbacher Herrlichkeit im ersten Durchgang. Der BVB gab immer klarer den Ton an. Nachdem ein Tor von Mkhitaryan (8.) wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde, markierte ausgerechnet Marco Reus nach einer Viertelstunde den Dortmunder Führungstreffer. Hummels spielte auf Kagawa, der leitete unbedrängt weiter auf Reus, den Jantschke und Schulz nicht hindern konnten. Reus fackelte den Ball aus 15 Metern ins Netz.
Dortmund hatte deutlich Oberwasser und legte nur sechs Minuten später nach. Eine simple Flanke von Schmelzer aus dem Halbfeld köpfte Aubameyang ein, Christensen als sein Gegenspieler sah dabei schlecht aus (21.).
Der BVB spielte nun teilweise wie im Rausch, die Gladbacher bekamen keine Ruhe in die eigenen Aktionen. Zweite Bälle waren sämtlich Beute der Dortmunder, die immer wieder zügig kombinierten.
Als sich die Gladbacher nach einer guten halben Stunde erstmals wieder massiv nach vorne trauten, wurden sie böse ausgekontert. Stindl verlor den Ball in der Zentrale und der Dortmunder Konter-Express startete durch. Aubameyang lief Christensen weg und spielte im genau richtigen Moment vor Sommer quer auf den mitgelaufenen Mkhitaryan, der ohne Mühe zum 3:0 einnetzte (33.).
Als Gladbacher fühlte man sich in diesen Minuten ein wenig wie die Brasilianer beim WM-Halbfinale gegen Deutschland vor einem Jahr. Und die Fohlen hatten noch Glück, als ein Kopfball von Hummels nach einer Ecke von Raffael auf der Linie geklärt wurde (39.).
Nach dem Seitenwechsel dauerte es nur fünf Minuten, ehe Schwarz-Gelb erneut jubeln durfte. Zunächst rettete Sommer noch nach Xhaka-Fehlpass gegen Reus, kurz drauf war er chancenlos. Dortmund konterte erneut über Reus, der alle Optionen hatte und schließlich Mkhitaryan bediente, der seinen zweiten Treffer erzielte (50.).
Damit war das Spiel natürlich endgültig durch. Zum Glück für die Gladbacher nahm Dortmund danach den Fuß vom Gas und verwaltete das Ergebnis. Die Gladbacher kamen nur noch zu einem Kopfballaufsetzer von Xhaka nach einer Ecke, Bürki war auf dem Posten.
Dortmund hätte (u.a. Kagawa 66.) das Ergebnis in einigen Aktionen noch ausbauen können, doch am Ende blieb es bei der 0:4-Klatsche, die deutlich genug war.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Weigl - Gündogan, Kagawa (85. Bender)- H. Mkhitaryan, Reus (77. Kampl) - Aubameyang (77. Ramos)
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Schulz, Christensen, Wendt - Xhaka (79. Dahoud), Stindl - Traoré (65. Herrmann), Johnson - Raffel, Drmić (66. Hazard)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Korb, Elvedi
Tore: 1:0 Reus (15.), 2:0 Aubameyang (21.), 3:0 Mkhitaryan (33.), 4:0 Mkhitaryan (50.)
Gelbe Karten: - Xhaka
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 81.359 (ausverkauft)