André Schubert schickte in Ingolstadt die gleiche Elf ins Rennen, die am vergangenen Sonntag beim 5:0 über Hertha BSC gestartet war. Auch an der taktischen Ausrichtung mit Dreierkette änderte sich nichts.
Wie erwartet bearbeitete Ingolstadt laufstark und aggressiv das Gladbacher Aufbauspiel, das sich von Beginn an sehr zäh gestaltete. Unter Druck gelangen den Borussen so gut wie gar keine Ballstafetten. Die Kontrolle des Spielgeräts wurde meist postwendend wieder hergegeben. Allerdings stellten sich die Gastgeber am Ball kaum geschickter an, so dass die Gladbacher allzu große Gefahr vom Tor von Yann Sommer abwenden konnten.
Dass die erste nennenswerte Aktion aus einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf André Hahn resultierte, passte ins Bild. Hahn lief aufs Tor zu, zögerte allerdings einen Tick zu lange. Hübner eroberte den Ball mit einer Hochrisikogrätsche, bevor Hahn zum Abschluss kam (8.).
Die erste Torchance der Partie war ebenfalls für die Fohlenelf zu notieren. Hazard zog halblinks im Strafraum aus relativ spitzem Winkel ab, Ingolstadts Keeper Özcan war auf dem Posten (20.). In dieser Phase kamen die Borussen etwas auf, doch spätestens nach der (überzogenen) 5. Gelben Karte für Granit Xhaka nach einer halben Stunde pendelte sich das Geschehen aus dem bisherigen Niveau ein. Borussia hatte nach wie vor arge Schwierigkeiten, Ruhe in die Aktionen zu bekommen.
In der 35. Minute mussten die zahlreichen Borussenfans im Stadion kräftig durchatmen, als Hinterseer im Strafraum zum Abschluss kam, Nordtveit den Schuss jedoch mit dem Kopf zur Ecke ablenkte.
Zur zweiten Halbzeit blieb Granit Xhaka draußen, für ihn kam Tony Jantschke ins Spiel. Der ordnete sich links in der Dreierabwehrkette ein, Nordtveit rückte auf die Xhaka-Position.
Ingolstadt übernahm mit Wiederanpfiff deutlich das Kommando, während die Borussen den Zugriff auf den Gegner verloren, den sie vor der Pause noch hatten. Hübner köpfte nach einer Ecke knapp drüber (51.), kurz darauf ließ Sommer einen Groß-Schuss nach vorne prallen, Hinterseer setzte den Abpraller aus sechs Metern über das Tor (53.).
Borussia blieb im Offensivspiel erschreckend harmlos, ein Schüsschen von Hahn stellte Özcan vor keine Probleme (60.). André Schubert wechselte Dahoud für Hinteregger aus, stellte auf Viererkette um und beorderte Wendt ins defensive Mittelfeld. Maßnahmen, die wirkungslos verpufften. Ingolstadt war zwar nicht mehr so agil wie zu Beginn des zweiten Durchgangs, blieb jedoch bissiger und gefährlicher. Einen Schuss von Da Costa im Strafraum parierte Sommer stark mit dem Fuß (73.).
Schubert zog seine letzte Wechseloption und brachte Herrmann für Johnson, doch auch das erzielte keine Wirkung. Borussia spielte zwar ein wenig mehr nach vorne, ohne sich dabei echte Chancen herauszuarbeiten. Auf der anderen Seite zielte Hartmann im Strafraum aus der Drehung knapp vorbei (82.).
Fünf Minuten später durfte Ingolstadts Stürmer jubeln. Eine Flanke von Leckie über Gladbachs linke Seite verpasste zunächst der eingewechselte Cohen, doch Hartmann reagierte schneller als drei Borussen auf einer Linie und bugsierte den Ball zum Siegtreffer in die Maschen (87.).
Borussia hatte zwar in der dritten Minute der Nachspielzeit nach einem abgefälschten Kopfball von Hahn, den Özcan mit einer tollen Reaktion entschärfte, die Ausgleichschance und wenige Sekunden später köpfte Hahn noch aufs Tornetz, doch es blieb beim unter dem Strich verdienten Sieg des Aufsteigers.
Die Gladbacher fanden zu keiner Phase zu ihrem Spiel und enttäuschten kämpferisch, aber vor allem spielerisch auf ganzer Linie.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Johnson (77. Herrmann), Dahoud (68. Hinteregger), Xhaka (46. Jantschke), Wendt - Hahn, Stindl, Hazard
weiter im Kader: Sippel (ETW), Korb, Hofmann, Traoré
FC Ingolstadt: Özcan - da Costa, Matip, Hübner, Bauer - Roger - Groß, Christiansen - Hinterseer (80. Cohen), Lezcano (63. Leckie), Hartmann (91. Bregerie)
Tore: 1:0 Hartmann (87.)
Gelbe Karten: Özcan - Xhaka (5.)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)