Lucien Favre nahm gegenüber der Partie in Sevilla am Dienstag vier Änderungen vor. Andreas Christensen und Josip Drmić standen erstmals seit dem Auftaktspiel in Dortmund in der Anfangself, dazu gab Mo Dahoud sein Startelfdebüt. Zudem kehrte Granit Xhaka nach abgelaufener Sperre zurück.
Korb, Nordtveit, Hahn und erstmals Stindl nahmen auf der Bank Platz.
Borussia kam gut in die Partie, was vor allem an der Passivität der Kölner lag, die sich von Beginn an zurückzogen und den Gladbachern den Ball überließen. 60 Prozent Ballbesitz verzeichnete die Fohlenelf im ersten Durchgang. So konnte man sich etwas von der Sicherheit zurückholen, die in den letzten Wochen verloren gegangen war.
Etwas Zählbares entsprang dem auf Kontrolle bedachten Spiel der Borussen allerdings nicht. Ein Kopfallversuch von Raffael (3.), ein gutes Solo von Drmić (32.) und eine gelungene Einzelaktion von Dahoud reichten nicht für eine echte Torchance.
Der FC beschränkte sich darauf, vor dem eigenen Strafraum abzuräumen und auf Umschaltmomente zu lauern. Das gelang ein paar Mal, doch Risse schoss in die Wolken (5.) und Sommer klärte gegen Bittencourt (18.) und Osako (34.).
Das Geschehen auf dem Rasen war sehr übersichtlich, und da auf den Rängen weitestgehend Ruhe herrschte, war es ein mehr als seltsames Derby.
Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Köln war weiter extrem passiv, während Gladbach in den ersten zehn Minuten ein richtig gutes Spiel machte. Das Tempo war hoch, mehrfach kam man an und in den Strafraum, doch in letzter Instanz fehlte der Abschluss.
Köln war schwach, traute sich aber nach einer Stunde erstmals aus dem Schneckenhaus. Und das, so tragisch es auch ist, reichte, um das Derby zu entscheiden. Eine einfache Flanke von Bittencourt, ein perfekter Kopfball von Modeste gegen den bis dahin starken Christensen und der FC lag in Front. Dass er dazu wie die Jungfrau zum Kinde kam - geschenkt.
Die Gladbacher brauchten einige Zeit, um sich vom Rückschlag zu erholen. Sie warfen in der Schlussphase alles nach vorne, Brouwers ging als Brechstange in die Spitze, doch es reichte nicht zum mehr als verdienten Ausgleich.
Am Ende durften die Kölner trotz ihres Antifußballs feiern und die Gladbacher als ›Absteiger‹ verhöhnen. So bitter kann Fußball sein ...
Kurzstatistik zum Spiel:
1. FC Köln: Horn - Olkowski, Sörensen, Heintz, Hector - M. Lehmann, Vogt (86. Jojic) - Risse, Bittencourt (77. Gerhardt) - Osako (88. Zoller) - Modeste
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke, Christensen, Brouwers, Wendt - Dahoud (76. Hrogota) Xhaka - Traoré (71. N. Schulz), Hazard (70. Hahn) - Raffael, Drmić
weiter im Kader: Sippel (ETW), Nordtveit, Stindl, Korb
Tore: 1:0 Modeste (64.)
Gelbe Karten: - Xhaka, Hazard, Wendt
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 47.800