Dieter Hecking musste auf Raffael (Wadenprobleme) verzichten, dafür stand der zuletzt in der Liga gelbgesperrte Denis Zakaria wieder zur Verfügung. Der Schweizer übernahm seine Position in der Zentrale, Oxford spielte neben ihm. Cuisance tummelte sich zentral hinter Stindl.
Das Spiel wurde aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens um das Stadion - welch eine Überraschung angesichts der Anstoßzeit - mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen. Doch beide Teams waren sofort auf Betriebstemperatur und es entwickelte sich ein Pokalspiel auf hohem fußballerischen Niveau.
Die ersten Duftmarken setzten die Gäste. Stindl klärte bei einer Hereingabe von Bender im Anschluss an eine Ecke vor der Linie per Fußabwehr (4.), sechzig Sekunden später kam Brandt frei zum Kopfball, traf die Kugel zum Glück für die Gladbacher jedoch nicht richtig.
In der Folgezeit war Borussia das bestimmende Team und kombinierte sich mehrfach sehenswert an und in den gegnerischen Strafraum. Nach einem starken Distanzschuss von Stindl musste Leno sich mächtig strecken, beim Rebound rutschte Herrmann aus (7.). Etwas später wurschtelte sich Hazard über links durch und seinen Flachschuss im zweiten Versuch lenkte Leno mit den Fingerspitzen um den Pfosten (18.).
Leverkusens Keeper war auch drei Minuten später zur Stelle, nachdem Stindl einen Flachpass in den Strafraum spielte und Herrmann aus neun Metern zum Abschluss kam. Der Rechtsschuss geriet etwas zu zentral, so dass Leno abwehren konnte (21.).
Nach einer feinen Kombination über Cuisance und Herrmann schloss Hazard im Strafraum im Fallen ab, aber der Belgier bekam nicht genug Druck hinter den Ball, so dass Retsos vor der Linie klären konnte (35.). Kurz darauf hätte Leverkusens Havertz eigentlich frühzeitig duschen gehen müssen. Bereits wegen eines Ellenbogeneinsatzes gegen Ginter gelbverwarnt, rammte Havertz Ginter erneut den Arm ins Gesicht. Schiedsrichter Gräfe ließ Havertz ›leben‹, was verständlicherweise heftige Proteste auf Seiten der Borussen auslöste.
Auch die letzte Tormöglichkeit vor dem Seitenwechsel gehörte der Heimmannschaft. Nach Flanke von Herrmann flog ein Kopfball des durchgestarteten Elvedi knapp über das Tor (40.). Doch auch wenn Borussia ein optisches Übergewicht und Chancenplus hatte - Bayer war stets gefährlich bei seinen Gegenangriffen, welche die Gladbacher aufmerksam verteidigten.
Nach dem Seitenwechsel blieb Havertz auf Leverkusener Seite wohlweißlich draußen - das verfrühte Weihnachtsgeschenk hatte die Werkself gerne angenommen. Borussia dominierte nun vollends, Cuisance stellte Leno mit einem Distanzschuss auf die nächste Probe (48.). Drei Minuten später hätten die Borussen zwingend in Führung gehen müssen. Hazard blockte an der Mittellinie gegen Tah den Ball und lief alleine in Richtung Leno, scheiterte mit seinem Schuss jedoch am Leverkusener Keeper (51.).
Borussia drängte Bayer tief zurück und belagerte minutenlang den Strafraum der Gäste. Nach einer Freistoßflanke von Hazard zog Stindl aus dem Rückraum mit einem Direktschuss ab - Bender lenkte das Leder kurz vor der Torlinie zur Ecke (57.).
Gladbach blieb am Drücker, doch Leverkusen bekam immer noch einen Fuß dazwischen und verhinderte weitere Abschlüsse der Fohlen. So kam es, wie es kommen musste. Leno schlug einen langen Ball Richtung Mittellinie, den Oxford erreichte. Dem 19-Jährigen rutschte die Kugel unter dem Fuß hindurch und Volland schaltete blitzschnell. Mit einem gescheiten Pass schickte er Bailey auf die Reise, der von halblinks alleine auf Sommer zulief. Anders als Hazard zuvor ließ sich Bailey die Chance nicht nehmen und traf ins kurze Eck (70.).
Das war natürlich ein bitterer Wirkungstreffer für die Gladbacher, die dennoch nicht aufsteckten. Hecking brachte mit Grifo, Bobadilla und später Drmić alles, was irgendwie offensiv zu gebrauchen war. Die Borussen fighteten, doch Leverkusen verteidigte mit Geschick und dem nötigen Glück. Ein Schlenzer von Grifo flog knapp am Tor vorbei (78.), ein Kopfball von Vestergaard landete auf dem Tornetz (89.). Auf der anderen Seite hatte Leverkusen einige Kontermöglichkeiten. Borussia warf alles nach vorne, Vestergaard war schon längst Stoßstürmer und auch Sommer tauchte im gegnerischen Strafraum auf. Es nutzte nichts - am Ende mussten sich die Gladbacher trotz guter Leistung und großem Kampf geschlagen geben.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi (87. Drmić,), Ginter, Vestergaard, Wendt - Zakaria, Oxford (75. Grifo) - Herrmann (80. Bobadilla), Hazard - Cuisance, Stindl
weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Hoffmanns, Benger
Bayer Leverkusen: Leno - Retsos, Tah, S. Bender, Wendell - Baumgartlinger, Kohr - Brandt (67. Bellarabi), Havertz (46. Mehmedi), Bailey (90.+1 Henrichs) - Volland
Tore: 0:1 Bailey (70.)
Gelbe Karten: - Havertz, Volland, Baumgartlinger
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 49.016