Borussias Trainer Dieter Hecking veränderte die Startformation gegenüber der Heimniederlage gegen Leipzig in der Vorwoche auf einer Position: für Patrick Herrmann begann Jonas Hofmann. Raffael, der zuletzt verletzt fehlte, saß zunächst auf der Bank.
Borussia startete äußerst bedächtig in die Partie, wobei auch der VfB nicht gerade ein Feuerwerk abbrannte. Dennoch hatten die Schwaben bereits in der 4. Minute eine Chance, als Sippel einen Flachschuss von Gentner um den Pfosten lenkte. Kurz darauf war Borussias Schlussmann allerdings geschlagen.
Jantschke spielte den Ball im Aufbau auf der rechten Seite in Richtung Hofmann, der das Leder durchlaufen lassen wollte. Insua passte auf und dann ging es schnell in die andere Richtung. Durch die unsortierte Gladbacher Zentrale passte Gomez auf Ginczek, Kramer grätschte vergeblich. Ginczek lief mittig aufs Tor zu und traf mit einem platzierten Schuss ins Eck (5.).
Borussia hatte große Mühe im Spielaufbau, weil Stuttgart das defensive Mittelfeld laufstark dicht machte und Gladbach so gezwungen war, über die Außenverteidiger aufzubauen. Sowohl Elvedi als auch Jantschke kamen dabei nicht zurecht. Nach gut zwanzig Minuten beorderte Hecking Jantschke auf die linke Abwehrseite, Elvedi spielte nun über rechts.
Damit hatte es allerdings nichts zu tun, dass die Borussen zu einer Doppelchance kamen. Zunächst spielte Grifo einen schönen Pass in den Lauf von Stindl, der im Strafraum, grenzwertig bedrängt von Pavard, nicht genug Druck hinter den Ball bekam, so dass Zieler halten konnte (25.). Eine Minute später legte Stindl nach toller Ballbehauptung auf Zakaria ab, der nach einem Antritt weiter auf Hofmann spielte. Dessen halbhohen Schuss ließ Zieler prallen, doch Hazard verhaspelte sich beim Rebound (26.).
Stuttgart hatte sich mittlerweile deutlich zurückgezogen und überließ den Borussen die Spielgestaltung. Die hatten weiterhin Probleme, Tempo aufzunehmen. Phasenweise blitzte mal etwas auf, doch es blieb Stückwerk. Bezeichnend die Situation in der 43. Minute, als Grifo einen blitzgescheiten Pass mit dem Außenrist auf den am Sechzehner freien Elvedi spielte, doch der Schweizer erlaubte sich einen technischen Fehler und schon war die Möglichkeit dahin.
Zur zweiten Halbzeit kam Raffael in die Partie. Grifo musste draußen bleiben, Hazard übernahm seine Position auf der linken Seite. Die Borussen bekamen endlich mehr Tempo in die Aktionen und wurden prompt gefährlich. Nach wenigen Sekunden gab Stindl einen Distanzschuss ab, den Zieler mit Mühe zur Ecke lenkte. Zwei Minuten später bediente Hazard Stindl, der flach am Tor vorbei zielte.
Borussia war nun im Spiel, Hazard machte über seine Seite Druck und Stuttgart wackelte bedenklich. Aber den Gladbachern fehlte mal wieder der Punch - und auch ein wenig das Glück im Abschluss. So in der 63. Minute, als Raffael nach einer abgewehrten Ecke von der Strafraumgrenze abzog, Zieler jedoch stark parierte.
Dennoch schien Borussia auf dem richtigen Weg, was sich jedoch änderte, als Dieter Hecking die nächsten Wechseloptionen zog. Er nahm Zakaria heraus und brachte Drmić. Vollends standen sich die Borussen da vorne auf den Füßen, als auch noch Bobadilla für Hofmann kam.
Eine einzige nennenswerte Chance ergab sich für den Pulk an Offensivspielern, als Drmić den Ball nach abgewehrter Freistoßflanke aus 14 Metern am Tor vorbei zirkelte (79.). Ansonsten blieben die Angriffe bemüht, aber ohne Kreativität und wirkliche Gefahr. So verpufften die 68 Prozent Ballbesitz letztlich ohne Wirkung - Borussia blieb im dritten Spiel in Folge ohne eigenen Treffer.
Dem VfB reichte eine große läuferische Leistung für den verdienten Heimsieg, weil sich Borussia mit Ausnahme der Viertelstunde nach der Pause zu behäbig und einfallslos präsentierte.
Kurzstatistik zum Spiel:
VfB Stuttgart: Zieler - Beck, Baumgartl, Pavard, Insua - Ascacibar (90. Kaminski), Gentner - Tommy (65. Badstuber), Aogo (66. Mangala) - Ginczek - Gomez
Borussia Mönchengladbach: Sippel - Jantschke, Ginter, Vestergaard, Elvedi - Kramer, Zakaria (63. Drmić) - Hofmann (76. Bobadilla), Grifo (46. Raffael) - Hazard, Stindl
weiter im Kader: Nicolas (ETW), Oxford, Cuisance, Herrmann
Tore: 1:0 Ginczek (5.)
Gelbe Karten: - Baumgartl
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Zuschauer: 53.296