André Schubert schickte gegen Ingolstadt die gleiche Elf ins Rennen, die bereits in Berlin und gegen Juventus gestartet war. Derweil hatten die Verantwortlichen von Ingolstadt wohl am Dienstag sehr genau hingeschaut und festgestellt, dass die Borussen gegen Turin ihre Schwierigkeiten im Aufbauspiel hatten, wenn die Italiener ihr Angriffspressing aufzogen.
Jedenfalls presste der Aufsteiger sehr extrem und gestattete den Borussen im Aufbau keinerlei Zeit und Raum. Wenn die Gladbacher es schafften, das Leder ins Mittelfeld zu spielen, wurde der ballführende Spieler zumeist von drei Gegenspielern beharkt. Mit der Folge, dass das Gladbacher Kombinationsspiel überhaupt nicht stattfand.
Ingolstadt war außerordentlich bissig und den Borussen fehlte es deutlich an Spritzigkeit. Das führte dazu, dass die Gladbacher meist in der eigenen Hälfte unterwegs und größtenteils damit beschäftigt waren, hinter den Ingolstädtern herzulaufen. Dazu kam eine etwas eigenartige Zweikampfbewertung von Schiedsrichter Fritz, die das Publikum, aber auch die Gladbacher Bank mehrfach auf die Palme brachte.
Vor den Toren tat sich derweil nicht besonders viel. Ingolstadt konnte aus der optischen Überlegenheit der ersten halben Stunde kein Kapital schlagen. Ein Schuss von Hartmann (10.), bei dem Sommer auf dem Posten war und ein Kopfball von Matip nach einer Freistoßhereingabe (13.) waren die besten Chancen für die Gäste. Vor dem Matip-Kopfball rutschte Sommer aus und der Ball strich nur haarscharf am Tor vorbei.
Auf der anderen Seite kamen die Borussen im ersten Durchgang nur zu einer einzigen Gelegenheit. Raffael profitierte von einem Fehler von Keeper Özcan, sein noch abgefälschter Schuss trudelte in Richtung Tor, wurde jedoch von Matip noch deutlich vor der Linie geklärt (16.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild nach und nach. Es war klar, dass Ingolstadt den großen Aufwand nicht durchziehen konnte. Die Gäste zogen sich nun zurück und lauerten auf Konter. Borussia war das spielbestimmende Team, doch es gab kein Durchkommen. Eine Freistoßflanke von Traoré köpfte Stindl knapp vorbei - das war die beste Möglichkeit der Borussen bis in die Schlussphase hinein (56.).
Die Gäste spielten derweil weiter grenzwertig ›dreckig‹ und hatten die eine oder andere Kontergelegenheit. Bei einem Flachschuss von Levels fehlte nicht viel (63.), danach reagierte Sommer mit einer Glanzparade gegen Morales (64.), nachdem er die Chance durch einen Fehlpass erst möglich gemacht hatte.
Borussia hatte einige Halbchancen, der letzte Punch fehlte. Den Willen konnte man der Schubert-Truppe keinesfalls absprechen, sie versuchten alles. Doch weder der früh für Dahoud eingewechselte Drmić, noch der später gekommene Hazard konnten den erlösenden Treffer besorgen.
Wobei Hazard ganz nah dran war, als er in der Schlussminute in eine Flanke von Wendt sprang und den Ball aufs Tor bugsierte, doch Özcan rettete mit einer Klasseparade. Zu diesem Zeitpunkt spielten die Borussen nur noch zu zehnt: Granit Xhaka sah in der 86. Minute die Gelb-Rote Karte. Borussias Kapitän hatte die ständigen Provokationen der Ingolstädter, vor allem von Morales, nicht unbeschadet überstanden.
Am Ende mussten die Borussen sich mit dem torlosen Remis zufriedengeben. Das erste Remis in der Liga unter André Schubert war letztlich leistungsgerecht.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Nordtveit, Christensen, Dominguez, Wendt - Dahoud (51. Drmić), Xhaka - Traoré (79. Hazard) Johnson - Stindl, Raffael (88. Elvedi)
weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Hazard, M. Schulz, Hrgota
FC Ingolstadt: Özcan - Levels, Matip, Hübner, Suttner - Bregerie - Groß (66. Engel), Morales - Hartmann, Hinterseer (76. da Costa), Leckie
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: Dominguez - Bregerie, Leckie, Groß, Levels, Engel, Morales
Gelb-Rote Karte:Xhaka (86.)
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 52.331