Mit dem Spieler bestand schon seit geraumer Zeit Einigung, nun haben sich die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach auch mit EA Guingamp über alle Modalitäten verständigen können - Marcus Thuram wird ab der neuen Saison das Trikot der Fohlenelf tragen. Nach Ersatztorwart Max Grün, Stefan Lainer und Breel Embolo ist der Sohn von Weltmeister Lilian Thuram der vierte Neuzugang des VfL.
Dem Vernehmen nach müssen die Gladbacher für den Teilnehmer an der U21-Europameisterschaft (Aus mit Frankreich im Halbfinale gegen Spanien) rund zehn Millionen Euro an EA Guingamp zahlen. Der Verein beendete die abgelaufene Saison auf einem Abstiegsplatz und die Verantwortlichen erwiesen sich in dem Bestreben, ihr ‘Tafelsilber’ nicht zu verscherbeln, als äußerst hartnäckige Verhandlungspartner für die Borussen. So sollen neben der Ablöse auch erfolgsabhängige Nachzahlungen vereinbart worden sein.
Marcus Thuram hinterlässt Eindruck, wenn er mit seinen 1,92 Metern ins Rollen kommt
Mit Marcus Thuram verpflichten die Gladbacher einen wuchtigen Offensivspieler, der durchaus Eindruck hinterlässt, wenn er mit seinen 1,92 Metern ins Rollen kommt. In der abgelaufenen Saison erzielte er 13 Pflichtspieltreffer - bei einem Verein, der aus der League 1 abgestiegen ist. Vornehmlich kommt Thuram über die linke Seite, er kann aber auch im Zentrum als zweite Spitze eingesetzt werden. Als Filigrantechniker bezeichnen ihn Kenner des französischen Fußballs nicht unbedingt, doch Thuram soll solide mit der Kugel umgehen und sich vor allem unter Bedrängnis behaupten können.
Beim Offensivpressing sei Thuram allein durch seine Körperlichkeit ein Faktor, dagegen soll bei der klassischen Defensivarbeit noch Steigerungsbedarf bestehen. Auch in Sachen Spielverständnis gebe es Luft nach oben, was für einen 21-Jährigen nicht so ungewöhnlich ist. Daher sollte man Thuram eine gewisse Eingewöhnungszeit zugestehen, weil er nicht nur in ein neues Land und eine neue Liga wechselt, sondern zugleich zu einer Mannschaft, deren Strukturen und die Art Fußball zu spielen umgekrempelt werden. Gleichwohl läuft einem gewissermaßen das Wasser im Munde zusammen, wenn man sich ausmalt, wie Plea, Embolo und Thuram künftig auf Torejagd für Borussia gehen werden.
»Er ist ein schneller, robuster und torgefährlicher Angreifer«
»Wir freuen sehr, dass wir Marcus verpflichten konnten«, sagte Sportdirektor Max Eberl anlässlich der offiziellen Verkündung der Vertragsunterzeichnung am Montag. »Er ist ein schneller, robuster und torgefährlicher Angreifer, der sehr gut in unseren Kader passt und wir sind sicher, dass er in der Bundesliga seinen Weg gehen wird.« Marcus Thuram wird am Mittwoch erstmals mit den neuen Kollegen auf dem Trainingsplatz stehen.
von Marc Basten