Nachdreher zur Partie gegen Leipzig

»Diese Niederlage ist schwer zu akzeptieren«

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Enttäuschung nach der Niederlage gegen RB Leipzig (Foto: TORfabrik.de)

Borussia Mönchengladbach wartete gegen Leipzig mit der besten Leistung im Borussia-Park in der Rückrunde auf und stand am Ende dennoch mit leeren Händen da. Die Europacupteilnahme ist akut gefährdet, doch die Hoffnung lebt.

Die Enttäuschung konnten die Protagonisten auf Gladbacher Seite nach Abpfiff des intensiven Spiels gegen RB Leipzig nicht verbergen. »Diese Niederlage ist schwer zu akzeptieren«, sagte Denis Zakaria stellvertretend für das kickende Personal. Und auch die sportliche Leitung kam zu einem ähnlichen Ergebnis. »Ein Punkt wäre verdient gewesen«, meinte Dieter Hecking und auch für Max Eberl stand fest, dass es ein »sehr ordentliches Spiel« war, bei dem für Borussia »klar mehr drin gewesen ist«.

Eberl hob hervor, dass die Mannschaft mit »viel Einsatz und Moral« zur Sache gegangen sei. Tatsächlich knüpften die Borussen insoweit an die Leistung gegen Bremen an und steigerten sich sogar noch. Das 3-4-1-2 System brachte auch gegen RB die notwendige defensive Stabilität, selbst die befürchteten Tempodefizite von Tony Jantschke, der den verletzten Elvedi vertrat, wurden kompensiert. »Das war ein Spiel auf Augenhöhe«, sagte Jantschke. Eigentlich war Borussia zu Beginn sogar überlegen, doch das Elfmetertor spielte Leipzig in die Karten.

»Wenn du ganz vorne mit dabei sein willst, brauchst du mehr Effektivität und Punch-Möglichkeiten«

Die Situation im Gladbacher Strafraum war maximal unglücklich und Patrick Herrmann war sich auch weit nach dem Schlusspfiff noch sicher, dass eine Fehlentscheidung vorlag. »Am Fuß treffe ich ihn überhaupt nicht«, ereiferte er sich. »Oben wird gerangelt, aber das ist nichts Unübliches. Er nimmt es dankbar an. Das ist ärgerlich.« Es war wohl einer dieser ‘Kann-Elfmeter’ und Dieter Hecking gab zu, dass man im umgekehrten Fall wohl auch Strafstoß gefordert hätte.

Mit der Führung im Rücken konnte es sich Leipzig relativ bequem machen und den Borussen die Initiative überlassen. Die Fohlenelf machte es gegen eine bekannt stabile RB-Elf recht ordentlich, blieb aber im letzten Spielfelddrittel zu harmlos. Ein Problem, das nicht neu ist. »Wenn du ganz vorne mit dabei sein willst, brauchst du mehr Effektivität und Punch-Möglichkeiten«, sagte Dieter Hecking. Gleichzeitig ließ er mehr als deutlich durchblicken, dass im aktuellen Gladbacher Kader in der Offensive Tempo und Durchsetzungsvermögen fehlen. Die hoffnungslosen Laufduelle von Raffael gegen die Abwehrkante Konaté oder den schnellen Klostermann unterstrichen diese These eindrücklich.

“Wir konnten das 2:2 machen, aber dieser Lucky Punch fehlt”

Dennoch waren die Borussen bis zum zweiten Gegentor ordentlich im Spiel. »Das 0:2 darf uns nicht passieren«, ärgerte sich Max Eberl über den vorentscheidenden Treffer. »Das musst du viel besser verteidigen«, bestätigte Hecking. Etwas überraschend meldete sich Borussia mit dem 1:2 durch Plea zurück. In der Folgezeit rannten die Gladbacher an, während Leipzig mit Mann und Maus verteidigte und auf den entscheidenden Konter lauerte. »Da hatten wir auch Glück bei ein, zwei Kontersituationen«, gab Hecking zu. »Aber die Möglichkeiten zum Ausgleich waren da.«

»Wir konnten das 2:2 machen, aber dieser Lucky Punch fehlt«, sagte Max Eberl. »Wir kriegen es aktuell nicht so durch und haben das Momentum nicht auf unserer Seite.« So brachte Leipzig trotz einiger Panikaktionen im eigenen Strafraum den Sieg über die Zeit, während die Borussen bedröppelt in die Kabinen schlurften. »Es war schon vor dem Spieltag kein Geheimnis, dass es verdammt eng wird«, erklärte Patrick Herrmann mit deutlich vernehmbarem Trotz in der Stimme. »Wir müssen jetzt vier Spiele Vollgas geben.«

«Wir haben heute viel Fußball, aber auch Mentalität und Bereitschaft gezeigt«

Dass sich die Ausgangslage durch die Niederlage nicht verbessert hat, ist klar. Dennoch nehmen die Borussen die Leistung als ‘Aufbauhilfe’ für den Schlussspurt. »Wir haben heute viel Fußball, aber auch Mentalität und Bereitschaft gezeigt«, sagte Max Eberl. »Es sind noch vier Spiele und wir sind noch komplett dabei. Wenn wir die Leistung noch viermal bringen, dann werden wir Punkte machen. Ob es dann reicht, weiß ich nicht. Aber andere müssen erstmal aufholen.« »Für alle Mannschaften geht es jetzt um viel«, ergänzte Tony Jantschke. »Das ist ein kleiner Rückschlag, aber es sind noch vier Spiele und alles ist möglich. Es wird spannend.«

 


von Marc Basten, Nadine Basten und Jan van Leeuwen

 

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