Marco Rose musste im Westfalenstadion gegenüber dem Bundesligasspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag auf Embolo (Muskelfaserriss) und Jantschke (Zerrung) verzichten. Dazu rotierten Wendt und Herrmann auf die Bank, wo überraschend auch Ginter, Strobl und Traoré saßen, die gestern noch auf der Ausfallliste geführt wurden. Neu in der Startelf standen Beyer, Bensebaini, Stindl und unerwartet auch Hofmann. Beim BVB musste Gladbach-Schreck Marco Reus kurzfristig wegen muskulärer Probleme passen und stand nicht im Kader.
Rose ließ seine Mannschaft in einem 3-5-2 System auflaufen, Zakaria gab den zentralen Mann in der Dreierkette. In der Anfangsphase war zu erkennen, dass die Dortmunder mit dieser Formation der Gladbacher nicht gerechnet hatten. Die Fohlen wirkten spritziger und zielstrebiger – und hatten auch die erste Gelegenheit. Bensebaini brachte den Ball scharf vors Tor, Thuram kam einen Schritt zu spät, so dass das Leder an Freund und Feind vorbei rollte (4.).
Nach und nach stellte sich der BVB besser auf die Gladbacher ein und wurde im Ansatz gefährlich. Doch Zakaria klärte aufmerksam gegen Sancho, genauso wie Beyer gegen Brun Larsen. Die größte Chance der Dortmunder im ersten Durchgang hatte Hazard, als er aus 25 Metern einfach mal abzog und das Leder an den Querbalken klatschte (29.). Auf der anderen Seite hatte der BVB Glück, als Hitz nach einem Rückpass den Ball an den attackierenden Neuhaus verlor. Der Gladbacher wollte den Keeper umspielen und ins leere Tor schieben, doch Hitz bereinigte die Situation (30.).
Alsdann gab es bei den Fohlen bereits den ersten Wechsel: Bensebaini musste mit einer Muskelverletzung - was auch sonst? – raus und wurde durch Wendt ersetzt. Das Spiel blieb relativ offen, die Gladbacher stressten die Dortmunder im Aufbauspiel mehrmals erfolgreich, doch nach den Balleroberungen fehlte der letzte Pass. Bis zur 38. Minute – da flankte Lainer von rechts, Thuram sprang in den Ball und bugsierte ihn aus kurzer Distanz mit dem Knie auf den Körper von Hitz - die Großchance war dahin.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit war das Geschehen zunächst weiter ausgeglichen, wobei die Gladbacher die aktivere Borussia war. Dortmund wurde zunächst nur nach einem Konter gefährlich, als Sancho in die Arme von Sommer schoss (52.). Ansonsten waren die Gladbacher stärker und verdienten sich den Führungstreffer in der 71. Minute. Hofmann spielte auf Wendt, der flankte von links vors Tor, wo Thuram den Ball im Sprung aus vier Metern per Kopf ins Tor wuchtete.
Dortmund musste nun mehr machen, was ihnen auch gelang. Während die Gladbacher es - auch kräftemäßig - nicht schafften, die sich ergebenden Räume zu Kontern zu nutzen, wurde der BVB stärker. In der 77. Minute kombinierten sie sich in den Strafraum, Sommer parierte gegen Sancho mit dem Fuß. Doch die Situation war noch nicht vorbei, Brandt kam aus 14 Metern zum Schuss, Elvedi und Zakaria fälschten ab, so dass Sommer keine Chance hatte.
Nur drei Minuten später hatte Dortmund das Spiel gedreht. Hazard brachte gegen den zögerlich verteidigenden Wendt eine Lupferflanke an den Fünfmeterraum, wo Brandt alleine stand und ins Eck köpfte – Sommer sah dabei nicht gut aus (80.). Nun war es am VfL, eine Schlussoffensive zu starten. Doch die Mannschaft lief komplett auf der letzten Rille, so dass nur noch Stindl nach Zuspiel von Neuhaus einen Abschluss hatte – HItz war zur Stelle.
Kurz darauf flog Marco Rose mit Rot vom Platz, nachdem er sich berechtigt über eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters bei einem Eckball aufgeregt hatte. Wenig später gab es eine durch Neuhaus und Zagadou ausgelöste Rudelbildung, so dass die dreiminütige Nachspielzeit etwas verlängert wurde. In der kam Thuram noch zu einem Abschluss von halblinks, doch Hitz hielt den knappen und glücklichen Sieg für Dortmund fest. Damit ist die zweite Pokalrunde Endstation für die wahre Borussia.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Dortmund: Hitz - Piszczek, Akanji, Zagadou, Schulz (78. Götze)- Witsel, Weigl - Sancho, Brandt, Hazard - Bruun Larsen (63. Hakimi)
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Beyer, Zakaria, Elvedi – Bénes (81. Herrmann) – Lainer, Hofmann (87. Makridis), Neuhaus, Bensebaini – Stindl, Thuram
weiter im Kader: Grün (ETW), Strobl, Herrmann, Traoré, Giinter, Noß, Poulsen, Makridis
Tore: 0:1 Thuram (71.) , 1:1 Brandt (77.), 2:1 Brandt (80.)
Gelbe Karten: Schulz – Zakaria, Neuhaus
Rote Karte: Rose (90.)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus
Zuschauer: 79.800
von Marc Basten