Es war der 7. November 2015, als sich Borussia Mönchengladbach im heimischen Borussia-Park torlos vom FC Ingolstadt trennte. Diese Partie ist vielen Borussen noch in ›bester‹ Erinnerung, weil die Herangehensweise der Ingolstädter sehr speziell war, um es mal vorsichtig auszudrücken. Sechs Gelbe Karten holten sich die Gäste ab, was für die meisten Beobachter noch zu wenig war.
Auf Gladbacher Seite sah Xhaka Gelb/Rot und - nur eine Randnotiz - ein gewisser Alvaro Dominguez die Gelbe Karte. Auch er hatte sich von Morales & Co zur Weißglut treiben lassen, doch von einem Platzverweis blieb er verschont. Der Spanier stand an diesem Samstag vor 52.331 Zuschauern die kompletten 90 Minuten auf dem Feld.
Zu diesem Zeitpunkt konnte niemand ahnen, dass es bis heute der letzte Auftritt von Alvaro Dominguez im Trikot der Borussia sein würde. Seine anhaltenden Rückenbeschwerden machten eine Operation unumgänglich und Dominguez fiel für den Rest der Saison aus.
Mit Beginn der Vorbereitungsphase auf die aktuelle Spielzeit war der 27-Jährige wieder da und wurde als eine Art Neuzugang gefeiert. Doch schon nach wenigen Tagen musste Dominguez kürzer treten, schließlich nahm man ihn ganz aus dem Training. Sobald die Belastung angezogen wurde, machte der Rücken wieder Probleme.
Anstatt auf dem Platz fand sich Dominguez bei den Ärzten wieder. Nach einigen vergeblichen Therapieversuchen folgte Ende August die Entscheidung, eine zweite Operation vorzunehmen. In Absprache mit Borussias Ärzteteam wurde Dominguez in seiner spanischen Heimat operiert.
»Ihm persönlich gehts nach der Operation gut, es ist alles gut gelungen«, gab André Schubert am Donnerstag vor dem Freiburgspiel Auskunft über den Stand der Dinge. »Die positive Rückmeldung haben wir. Aber wie das jetzt weitergeht, das können wir nicht sagen«.
»Das waren schwierige Geschichten«, sagte Schubert. Einen Zeitplan gibt es nicht, dazu ist der Heilungsverlauf viel zu ungewiss. Borussia setzte Dominguez erst gar nicht auf die Spielerliste für die Champions League. In diesem Jahr rechnet niemand mit einem Comeback, wenn überhaupt, dann allenfalls nach der Winterpause.
Selbst wenn dann im Optimalfall alle Beschwerden beseitigt wären, so müsste er sich nach fast anderthalb Jahren ohne Wettkampfpraxis erst mühsam wieder herankämpfen. Ob Dominguez das frühere Niveau nochmals erreichen könnte, ist zumindest fraglich. Doch selbst das wäre noch besser als ein vorzeitiges Karriereende, was weiterhin nicht auszuschließen ist.
So pendelt sich alles zwischen Hoffen und Bangen ein. Es ist wieder viel Geduld gefragt, vor allem bei Alvaro Dominguez. Man kann ihm nur alles Gute wünschen.
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