Der Modus machts möglich: Ein Sieg und ein Remis sind für die Schweiz schon fast ausreichend, um sich für das Achtelfinale zu qualifizieren. Nach dem Auftakterfolg gegen Albanien mussten sich die Eidgenossen im Parc des Princes gegen Rumänien mit einem 1:1 begnügen.
Dabei waren die Schweizer, Nico Elvedi blieb ohne Einsatz, in einem recht munteren Spiel die deutlich überlegene Mannschaft. Angeführt von Granit Xhaka, der erneut die prägende Figur im Mittelfeld der ›Nati‹ war, beherrschten die Schweizer die Rumänen fast nach Belieben. Was fehlte, war die letzte Konsequenz im Abschluss. Wie bereits in der ersten Partie ließ der Frankfurter Haris Severovic erneut beste Möglichkeiten ungenutzt.
Es hatte ein wenig den Eindruck, als ob die Schweizer ob ihrer spielerischen Überlegenheit den Gegner nicht ganz für voll nehmen würden. Doch sie waren vor allem im letzten Drittel des Spielfeldes viel zu lässig und verspielt, um die Überlegenheit in Tore umzumünzen.
Völlig überraschend gerieten die Schweizer in der 18. Minute in Rückstand. Lichtsteiner zog im eigenen Strafraum ziemlich plump am Trikot von Chipciu und der russische Schiedsrichter entschied regelkonform - allerdings etwas kleinlich - auf Elfmeter für Rumänien. Stancu, bereits im Eröffnungsspiel gegen Frankreich vom Punkt aus erfolgreich, schickte Yann Sommer in die falsche Ecke.
Borussias Keeper, in der ersten Partie der Held der Schweizer, stand diesmal weit weniger im Blickpunkt. Wobei seine Vorderleute gleichwohl nicht stattelfest wirkten und den Rumänen in der Folgezeit einige Gelegenheiten offerierten - u.a. flog ein Schuss an den Pfosten. Sommer hielt die Bälle, die auf sein Tor kamen und strahlte insgesamt viel Ruhe und Souveränität aus.
Das galt auch für Granit Xhaka, der erneut die meisten Ballkontakte hatte und der Fixpunkt in der Zentrale war. Erst im zweiten Durchgang unterliefen ihm zwei Leichtsinnsfehler. Zudem wurde er für sein zweites Foul mit der Gelben Karte bestraft - eine deutlich zu harte Entscheidung, denn Xhaka hatte seinen Gegenspieler kaum getroffen.
Die Schweiz blieb auch bei Rückstand das bessere Team und wurde in der 57. Minute endlich mit dem Ausgleich belohnt. Der Ex-Freiburger und heutige Leverkusner Mehmedi fackelte im Strafraum endlich mal nicht zu lange und netzte mit einem wuchtigen Linksschuss ein.
In der Folgezeit verpassten es die Schweizer, gegen körperlich immer mehr abbauende Rumänen den Siegtreffer zu markieren. Shaqiri verdaddelte unzählige Bälle und auch der eingewechselte Embolo machte während der 26 Minuten, in denen er auf dem Feld stand, so gut wie alles falsch.
Am Ende blieb es beim 1:1, das der Schweiz, wie eingangs erwähnt, schon fast die Teilnahme am Achtelfinale sichert. Im letzten Gruppenspiel treffen die Eidgenossen am Sonntag um 21 Uhr in Lille auf Gastgeber Frankreich.