Nach den siegreichen Partien im Pokal gegen Fortuna Düsseldorf und in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim, sollte auch gegen Mainz ein Sieg folgen. Doch so einfach gab sich das Team von Sandro Schwarz im Borussia Park nicht geschlagen. »Die Mainzer haben es sehr gut gemacht, gerade in der Defensive«, sagte Borussias Kapitän Lars Stindl nach dem Spiel. »Sie haben uns wenig Raum gelassen und immer wieder gute Angriffe nach vorne gespielt.«
Gründe dafür, dass es am heutigen Tag nicht für einen Sieg reichte, suchte der Kapitän allerdings nicht nur beim Gegner. Auch das eigene Team nahm er in die Verantwortung. »Wir haben viel zu langsam gespielt, hatten keine Qualität und haben auch im letzten Drittel keine Lösung gehabt, um für Gefahr zu sorgen.«
Besonders in der ersten Halbzeit haben sich die Borussen nicht mit Ruhm bekleckert. Es fehlte defensiv wie offensiv der Schwung. Positiv für die Gladbacher war lediglich, dass Schiedsrichter Sven Jablonski den zweiten Treffer der Mainzer wegen eines Fouls an Ginter nachträglich aberkannte.
Dass der Referee für diese Entscheidung 2 ½ Minuten brauchte, während deren viele der Beteiligten und Beobachter im Stadion ahnungslos waren, ließ die Diskussion um den Videoschiedsrichter erneut aufbrechen. »Unglücklicherweise hat der Videobeweis heute oft im Mittelpunkt gestanden«, sagte Stindl. »Dem Schiri ist kein Vorwurf zu machen, er muss die Szene kontrollieren. Grundsätzlich bin ich auch ein Befürworter des Videobeweises. Aber die Szene hat sehr lange gedauert, über zwei Minuten sind einfach viel zu lang.«
Trotzdem war es letztendlich ein Vorteil für die Gladbacher, dass der Schiedsrichter das Tor der Mainzer prüfte. So ging es nur mit einem 0:1 in die Kabine. In der zweiten Halbzeit wurden die Borussen dann stärker. »In der zweiten Hälfte war es viel besser, es waren mehr Emotionen und Aggressivität auf dem Platz. Wir haben auch die ein oder andere Chance kreieren und den Ausgleich machen können. Das war insgesamt sicherlich etwas glücklich, aber durch den Aufwand und die zweite Halbzeit nicht unverdient.«
So konnten die Borussen aus der Partie gegen Mainz noch einen Punkt mitnehmen, auch wenn man sich vor heimischer Kulisse mehr erhofft hatte. »Wir haben uns das heute natürlich anders vorgestellt. Wir tun uns zurzeit zu Hause schwerer als auswärts. Wir werden aber versuchen, dafür Lösungen zu finden und auch wieder zu Hause Spiele zu gewinnen.« Jetzt steht allerdings erstmal die Länderspielpause an, bevor die Fohlenelf dann zur Hertha nach Berlin reist, um die gute Auswärtsbilanz weiter auszubauen.