André Hahn im Pech

»Viel zu passiv«

Created by von Marc Basten
André Hahn gegen Javi Martinez (Foto: Christof Stache / AFP / Getty Images)

André Hahn gegen Javi Martinez (Foto: Christof Stache / AFP / Getty Images)

Hinter André Hahn liegt eine bewegte Woche, die bitter anfing und ebenso ärgerlich endete. Doch der Angreifer war noch einer der besseren Borussen in der Allianz-Arena.

André Hahn ist immer noch gezeichnet. Als er nach der Partie bei den Münchener Bayern durch die Katakomben der Allianz-Arena zu den wartenden Journalisten ging, war die mit mehreren Stichen genähte Wunde an der Oberlippe unübersehbar.

Gerade einmal eine Woche ist es her, dass ihm René Adler in Rambo-Manier ins Gesicht sprang. Nicht nur die schmerzhafte Blessur hatte Hahn aus dem HSV-Spiel mitgenommen, sondern auch das bittere Erlebnis eines verschossenen Elfmeters.

Das Elend dieses Spiels gegen Hamburg schien drei Tage später vergessen, als Hahn in Glasgow mit einer starken Leistung dazu beitrug, dass Borussia im Celtic-Park den ersten Auswärtssieg in der Champions League einfahren konnte. Hahn steuerte einen (überragenden) Assist bei und erzielte das entscheidende zweite Tor selbst.

Mit breiter Brust, so hatte er es angekündigt, fuhren Hahn und Kollegen weitere drei Tage später in die Allianz Arena. Doch statt den Schwung aus Glasgow einzubringen, liefen die Borussen so schwerfällig über den Platz, als ob sie tonnenweise Gewichte mit sich schleppten.

»Es hat uns einfach die nötige Frische gefehlt«, musste Hahn eingestehen. »Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, haben keinen Druck auf Ball und Gegner ausgeübt«.

Hahn selbst versuchte als eine Art ›Ein-Mann-Forechecking-Kommando‹ die Aufbauspieler der Bayern anzulaufen, doch das war vergebliche Mühe. Aufgrund der schlechten Staffelung der Gladbacher, hatte der ballführende Münchener stets mehrere Pass-Optionen. So war der Ball schon längst weitergespielt, als Hahn den Gegenspieler erreicht hatte.

»Gerade in der ersten Halbzeit waren wir viel zu passiv«, sagte Hahn. »Dazu haben die Bayern den Ball sehr gut laufen gelassen. Und wir sind nur hinterhergelaufen«.

»Nach der Pause haben wir es besser gemacht«, so Hahn weiter. Bayern hatte zwar deutlich den Fuß vom Gas genommen, dennoch war sich der 26-Jährige sicher: »Hätten wir so begonnen, wäre das Spiel nicht 0:2 ausgegangen«. Zu allem Überfluss kam auch noch das Pech dazu, als André Hahn nach artistischem Einsatz mit der ersten und einzigen richtigen Torchance nur den Pfosten traf.

Angesichts der klaren Verhältnisse konnten Hahn & Co allerdings zufrieden sein, dass es keine richtig deftige Klatsche wurde. So endete die Woche für André Hahn trotz des Highlights von Glasgow, wie sie begonnen hatte: Mit einer schmerzhaften Erfahrung.

Copyright © 2000- 2024 TORfabrik.de [Marc Basten] Nachdruck und Weiterverbreitung,
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.

TORfabrik.de ist ein offiziell eingetragenes Magazin bei der
Deutschen Nationalbibliothek (ISSN 1610 - 4919)
Herausgegeben von Marc Basten, Altenkleusheimer Str. 12, 57462 Olpe

Unterstützt durch unseren Sponsor & Partner: tops.net GmbH & Co. KG