Eigentlich gehört Max Eberl in Sachen Sommertransfers zu den Frühstartern. Jedenfalls gelang es Borussias Sportdirektor in den Vorjahren mehrfach, bereits im Frühjahr die ersten Neuzugänge zu bestätigen. Doch in diesem Jahr wartet die Fangemeinde bislang vergeblich auf entsprechende Vollzugsmeldungen.
Das liegt zum einen am aktuellen Kader: Außer Reece Oxford (Leihvertrag läuft aus) haben alle Gladbacher noch einen gültigen Vertrag. Über Kaufangebote anderer Klubs ist nichts bekannt, ob der eine oder andere Akteur von sich aus eine Luftveränderung anstrebt, zumindest noch nicht spruchreif.
Zum anderen haben sich die Gegebenheiten auf dem Transfermarkt nochmals geändert. Anstatt langfristiger Planungen stehen - vor allem, seit das Geld aus England in den Markt gepumpt wird - kurzfristige Reaktionen auf der Tagesordnung. Ein Toptransfer setzt meist eine Kette weiterer Transfers in Gang - und irgendwo da wird sich auch Borussia einreihen müssen.
»Eine ganz andere Voraussetzung als in den letzten Jahren«
»Diese Transferperiode wird anders sein«, bestätigte Max Eberl am Freitag. »Weil du eine Weltmeisterschaft hast und einen englischen Markt, der am 9. August aufhört. Es ist eine ganz andere Voraussetzung, als in den letzten Jahren.«
Definitiv zur Borussia wird Florian Neuhaus stoßen. Eberl machte Düsseldorf, das eine Verlängerung des Leihgeschäfts abklopfen wollte, keine Hoffnung: »Die Leihe hat perfekt funktioniert. Noch froher sind wir aber darüber, dass er ab dem 1. Juli zu unserem Kader gehören wird.«
Ansonsten wird man sich wohl noch gedulden müssen, wenn es um neue Gesichter im Borussia-Trikot geht. »Es könnte eine für Borussia untypische Transferperiode werden, in der man sich mehr Zeit lässt«, unterstrich Eberl.