Als Matthias Ginter beim letzten Auswärtsspiel an seine alte Wirkungsstätte in Dortmund zurückkehrte, gab er vor der Partie zu Protokoll, im Falle eines eigenen Treffers nicht jubeln zu wollen. Bei der Klatsche im Westfalenstadion kam Ginter jedoch nicht mal ansatzweise in die Verlegenheit, jubeln zu dürfen.
Sein Innenverteidigerkollege Jannik Vestergaard musste sich im Vorfeld seiner Rückkehr nach Bremen in diese Richtung nicht äußern. Es war ja auch bereits das zweite Spiel, das der Däne im Trikot der Fohlenelf im Weserstadion absolvierte. Im Frühjahr entführten Vestergaard und die Borussen beim 1:0-Erfolg alle drei Punkte, am Sonntag gab es erneut die volle Ausbeute. Jannik Vestergaard nahm dabei eine wichtige Rolle ein: Er köpfte den vorentscheidenden Treffer zum 2:0.
Der Jubel des langen Dänen fiel nach seinem punktgenauen Kopfball verhalten aus. »Ich habe es nicht für nötig gehalten, mich irgendwie albern zu benehmen beim Jubel«, sagte er anschließend. »Ich wollte dem Verein und den Fans von Werder Bremen Respekt zeigen. Sie haben mir viel gegeben und mich auch in Phasen, wo es nicht immer einfach war, unterstützt. Aber trotzdem habe ich mich natürlich gefreut.«
Nicht nur über sein Tor war Vestergaard glücklich, sondern auch über die Teamleistung in den 90 Minuten. »Die war heute sehr gut«, sagte er. »In der ersten Halbzeit haben wir dominiert, hatten sehr viel Ballbesitz, haben geduldig gespielt und unsere Chancen genutzt. Wir wussten, dass Bremen in der zweiten Halbzeit ein bisschen mehr machen würde. Dadurch haben sie die Räume hinten geöffnet und wir hatten einige Kontersituationen. Die hätten wir besser ausspielen können. Mit den null Toren in der zweiten Halbzeit können wir nicht so ganz zufrieden sein, aber alles in allem ist es ein guter und wichtiger Auswärtssieg.«
Durch den Erfolg in Bremen rückt Borussia auf Rang 5 vor. Doch Vestergaard warnt: »Die ganze Liga ist offen. Hätten wir heute nicht gewonnen, wäre es plötzlich wieder eng geworden. Jetzt wollen wir gegen Leverkusen die Serie weiterführen und es wieder so machen, wie heute.«
Derweil hängt sein Ex-Klub Werder auf einem Abstiegsplatz fest. Dennoch ist Vestergaard optimistisch, dass Bremen abermals die Kurve bekommt. »Ich traue Werder alles zu und glaube, dass sie in der Liga bleiben werden.«