Es war eine komische Situation, die sich da nach wenigen Minuten in der zweiten Halbzeit im halbrechten defensiven Mittelfeld abspielte. Die Gladbacher Borussen hatten sich gerade zurecht über den blitzschnellen Führungstreffer durch Thorgan Hazard gegen Leicester City gefreut, als Tobias Strobl plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb.
Der 27-Jährige war erst zur Pause eingewechselt worden und sollte gemeinsam mit László Bénes das Duo Kramer und Zakaria auf der Doppel-6 ablösen. In seiner ersten Aktion wurde er nach einem langen Ball von einem Gegenspieler angelaufen und es kam zu einer leichten Kollision. Strobl bekam den Arm des Kontrahenten an den Hals und blieb gleichzeitig irgendwie seltsam im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie.
Strobl schrie auf, winkte direkt die Betreuer heran und hielt sich die Hände vors Gesicht. Schon nach wenigen Augenblicken war klar, dass etwas Schlimmeres passiert sein musste. Strobl wurde mit der Trage vom Feld gebracht - den Applaus der rund 10.000 englischen Fans wird er wohl nur beiläufig registriert haben.
»Tobi hat ein Knacken im Knie gespürt«, sagte Dieter Hecking unmittelbar nach der Partie. Noch am Abend wurde der ehemalige Hoffenheimer in England im Krankenhaus untersucht. Eine endgültige Diagnose gab es am Samstagmorgen noch nicht, sie folgte am Nachmittag nach der Rückkehr an den Niederrhein.
Die Kernspintomographie bei Mannschaftsarzt Dr. Stephan Hertl ergab die Horrordiagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes sowie des Außenmeniskus im rechten Knie. Der 27-Jährige wird kurzfristig operiert und monatelang ausfallen.