Überraschend war es schon, was der kurze Dialog zwischen Jonas Hofmann und Raffael in der 55. Minute für ein Ergebnis mit sich brachte. Borussia hatte gerade den zweiten Elfmeter des frühen Abends zugesprochen bekommen und nachdem Thorgan Hazard den ersten Strafstoß vergeben hatte, war nun ein anderer an der Reihe. Es wirkte so, als ob Hofmann Raffael den Ball weggeschnappt hätte.
»Er hat mich gefragt, ob ich schieße und ich habe ja gesagt. Das war unser ganzes Gespräch«, schilderte Hofmann anschließend den Ablauf. Also alles ganz normal? »Derjenige, der sich gut fühlt, der schießt. Ich habe mich gut gefühlt und bin auch bereit, Verantwortung für das Team zu übernehmen.«
»Im Training habe ich auch öfter mal Elfmeter geschossen, so ganz weit hergeholt ist das also nicht. Ich bin da auch mit dem gleichen Gefühl wie im Training herangegangen«. Die Sache mit der Verantwortung hat der 26-Jährige auch seinem Trainer mitgeteilt, wie dieser verriet. Ohnehin hält Dieter Hecking, wie er nochmals betonte, große Stücke auf Hofmann.
»Ich bin natürlich froh, dass ich das Tor endlich gemacht habe«, sagte Hofmann. Dieser Treffer war nicht nur eine Befreiung für den Ex-Dortmunder, sondern sorgte bei allen Borussen für Rückenwind. Das zweite Tor wurde nachgelegt, dennoch blieb es bis zum Ende ein enges Spiel. »Wir wollten die Null halten und haben uns in jeden Ball reingeschmissen«, hob Hofmann die Einstellung der Mannschaft hervor. »Wir hätten natürlich die eine oder andere Situation besser ausspielen können, aber das sind Luxusprobleme. Wir sind froh, dass wir so gestartet sind.«