In dänischen Medien war zu lesen, dass Jannik Vestergaard mit seiner Reservistenrolle bei der Weltmeisterschaft in Russland alles andere als zufrieden war. Seinen Unmut teilten einige Beobachter aus Dänemark, die nicht wirklich verstehen konnten, warum Nationaltrainer Age Hareide den Gladbacher Innenverteidiger völlig ignorierte.
Zumal der Trainer bereits im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich die bis dahin erprobte Innenverteidigung mit Christensen und Kjaer auseinanderriss, indem er Christensen ins defensive Mittelfeld beorderte. Doch statt Vestergaard als Christensen-Ersatz zu bringen, gab Hareide Mathias Jörgensen den Vorzug. Am Sonntag, im Achtelfinale gegen Kroatien, machte er es genauso.
Während Christensen als Sechser eine ganz schwache Halbzeit spielte und zur Pause ausgewechselt wurde, saß Vestergaard erneut nur auf der Bank. Das ehemalige dänische Borussen-Duo sah von draußen mit an, wie sich Dänemark in einem dramatischen Elfmeterschießen den Kroaten geschlagen geben musste.
Hartnäckige Gerüchte – auch Arsenal soll interessiert sein
Over and out heißt es damit für Danish Dynamite. Wie sein Gladbacher Innenverteidigerkollege Matthias Ginter bei Deutschland blieb Vestergaard bei der WM ohne eine Einsatzminute – außer Spesen nichts gewesen. Vestergaard verabschiedet sich jetzt erstmal in den Urlaub und könnte, wie Matthias Ginter, theoretisch am 22. Juli mit ins Trainingslager an den Tegernsee fahren.
Doch es mehren sich die Anzeichen, dass Vestergaard seine Zelte in Mönchengladbach abbrechen und die Saisonvorbereitung in England aufnehmen könnte. Denn im Gegensatz zu Age Hareide halten einige Premiere-League-Clubs offenbar große Stücke auf den Hünen. Es gibt hartnäckige Gerüchte, wonach Everton, West Ham United und Southampton sehr interessiert seien, mit dem FC Arsenal wird sogar ein echter Topklub ins Spiel gebracht.
Noch sind das alles nur Spekulationen, aber als unverkäuflich gilt Vestergaard nicht – wenn es eine entsprechende Ablöse gibt. Max Eberl, der am Sonntag nochmals betonte, sich in keine Richtung zu Transferspekulationen zu äußern, ließ bereits durchblicken, dass die Verpflichtung von Michael Lang als Rechtsverteidiger den Weg für Nico Elvedi in die Innenverteidigung ebnen könnte. Sollte Vestergaard also gehen, wäre der Nachfolger möglicherweise eine ‚In-House-Lösung‘. Noch ist viel Konjunktiv dabei – aber das gilt hinsichtlich des Kaders von Borussia Mönchengladbach ohnehin.
von Marc Basten