So ganz leicht ist es nicht, bei Borussia Mönchengladbach ‚den‘ Star im Team zu finden. Für die überregionalen Medien ist es vielleicht Christoph Kramer, aufgrund dessen spezieller (wenn auch zigfach erzählten) Geschichte und weil er ein eloquenter Gesprächspartner ist. Und natürlich Lars Stindl als Kapitän und spätberufener Nationalspieler. Doch sonst?
Nunmehr rückt mit Thorgan Hazard ein Spieler in den Fokus, der in der breiten Öffentlichkeit eher als der kleine Bruder vom großen Eden bekannt war. Sieben Tore und genauso viele Assists hat der mittlerweile 24-Jährige in dieser Bundesligasaison erzielt und hat sich aufgeschwungen, der nächste Star bei Borussia zu werden.
»Thorgan hat eine klasse Entwicklung genommen«, sagt Dieter Hecking über den belgischen Nationalspieler. Vor einem Jahr, als Hecking nach Gladbach kam, wäre bei Hazard noch »viel Naivität« vorhanden gewesen. Auch im Training habe manchmal die letzte Konzentration gefehlt. Doch mittlerweile ist Hazard gereift und erwachsen geworden. »Er hat einen Riesenschritt gemacht, will sich ständig verbessern«, lobt Hecking.
Nicht nur auf dem Spielfeld ist dies zu sehen, wo Hazard neben seinen Torbeteiligungen auch als einer der eifrigsten Sprinter der Liga auffällt. »Man sieht ihn sogar ab und zu im Kraftraum«, sagt Hecking und unterstreicht damit die Ernsthaftigkeit, mit der Hazard an sich arbeitet.
»Er hat das nächste Level erreicht«, stellt Hecking fest. Das Ende der Fahnenstange sei jedoch längst noch nicht erreicht. »Das geht besser, das weiß er auch.« Tatsächlich stehen Aufwand und Ertrag beim Offensivmann noch nicht im richtigen Verhältnis. »Er hätte schon eine zweistellige Toranzahl haben können.«
Gleichwohl zeigt die Leistungskurve bei Hazard klar nach oben. Logisch, dass sein Name auf dem überhitzten Transfermarkt an der einen oder anderen Stelle ins Spiel gebracht wird. Angesichts der Entwicklung des Offensivspielers mit klangvollem Namen dürften einige englische Klubs darüber nachdenken, ob sie ihre im Überfluss vorhandenen Pfund nicht investieren sollten.
Borussias Sportdirektor Max Eberl sieht das ganz entspannt. »Wir sind erstmal froh, dass er noch bis 2020 Vertrag hat.« Dass Anfragen oder Angebote kommen werden, ist anzunehmen. Bei Borussia ist man jedoch in der Position, Hazard im Fall der Fälle nicht verschenken zu müssen. Darüber hinaus muss es gar nicht so kommen, dass Hazard seinen Arbeitgeber alsbald wechselt. »Thorgan fühlt sich sehr wohl in Mönchengladbach«, sagt Eberl und sieht durchaus die Möglichkeit, im Sommer über eine vorzeitige Vertragsverlängerung zu verhandeln.