Ein Jubelverbot hatte sich Matthias Ginter bei seiner Rückkehr nach Dortmund selbst auferlegt. Am Ende der 90 Minuten kam der 23-Jährige nicht mal in den Dunstkreis für einen eigenen Jubel - im Gegenteil. Er musste mit seinem neuen Arbeitgeber eine deftige Klatsche hinnehmen, bei der er u.a. das richtungsweisende 0:2 mit einem Ballverlust einleitete.
Nach der Partie war Ginter entsprechend bedient. »Eigentlich wollten wir sicher stehen, Ballbesitzphasen haben und unsere Konter nutzen«, sagte er. »Aber wir haben unseren Plan nicht umgesetzt. Wir haben viel zu schnell die Bälle verloren, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben Tobias Sippel im Stich gelassen.«
»Sowohl die eigene Chancenverwertung, als auch das Verhindern von Dortmunder Möglichkeiten war nicht so, dass wir hier etwas mitnehmen konnten.« Die eigene Nachlässigkeit vor dem gegnerischen Tor ärgerte den Nationalspieler. »Es ist möglich, hier zu Chancen zu kommen. Das haben wir zweifelsfrei gezeigt. Aber die müssen genutzt werden.«
Ginter und Kollegen in der Abwehr wussten teilweise nicht, wo ihnen der Kopf stand. »Dortmund hat sich in einen Rausch gespielt«, sagte er. Schon früh war klar, dass die Gladbacher die alten Kollegen von Ginter nicht würden stoppen können. So wurde die Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte für Ginter alles andere als ein Triumph.
»Natürlich war es eine bittere Rückkehr. Aber es geht nicht um mich. Ich wollte hier als Spieler von Gladbach was mitnehmen, aber wir haben unseren Plan nicht umgesetzt. Wir müssen einfach komplett anders auftreten.«
Jetzt geht es nicht nur für Matthias Ginter darum, diese Abfuhr möglichst schnell zu verdauen. »So einen Abend muss man leider als Fußballer mal erleben. Es steht außer Frage, dass wir verdient verloren haben. Aber wir müssen uns wieder aufrappeln und das heute abhaken. Es wird ein paar Tage dauern, aber wir müssen die Köpfe wieder hochkriegen.«