Das Jahr 2016 ist für Julian Korb bislang alles andere als optimal verlaufen. Der Rechtsverteidiger mit Offensivdrang ging als Stammspieler in die letzte Winterpause, doch nach zwei schwächeren Auftritten zu Beginn der Rückrunde verschwand Korb plötzlich von der Bildfläche.
Es mehrten sich die Hinweise, dass der 24-Jährige (Vertrag bis 2018) mit einem Vereinswechsel liebäugeln würde, doch richtig konkret wurde es nicht. So absolvierte Korb ganz normal die Vorbereitung und erhielt von André Schubert das eine oder andere Sonderlob. Dennoch wurde allgemein prognostiziert, dass Julian Korb künftig den Pendler zwischen Tribüne und Ersatzbank geben würde.
Beim ersten Play-Off-Spiel zur Champions League in Bern bestätigte sich die Einschätzung - Korb gehörte nicht dem 18er-Kader an. Im Pokalspiel in Drochtersen rotierte er von der Tribüne in die Startelf. Das passte auch deshalb, weil André Schubert auf eine Viererabwehrkette umstellte. In diesem System ist Korb als Rechtsverteidiger deutlich besser aufgehoben als in einer Dreierkette.
Am Ende wurde Julian Korb an dem ansonsten so zähen Nachmittag in Niedersachsen zum ›Man of the match‹. Als Schütze des ›Goldenen‹ Tores rückte er kurzzeitig in den Blickpunkt. »Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit dem Tor helfen konnte«, gab er sich anschließend gewohnt bescheiden. »Chris hat eine gute Flanke geschlagen, Patrick ist in der Mitte nicht an den Ball gekommen und ich habe ein bisschen spekuliert, dass er vielleicht durchkommt«.
Forderungen in eigener Sache zu äußern, verkniff er sich. Wohl wissend, dass ein solches Pokalspiel kein Maßstab ist - selbst wenn man das entscheidende Tor erzielt hat. »Die erste Runde im DFB-Pokal ist auf dem Papier immer leichter, als es dann in Wirklichkeit ist«, sagte Korb. »Für den Gegner war es das Spiel ihres Lebens und wir sind einfach nur froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind«.
»Das war unser Ziel, und das haben wir erreicht«, so Korb weiter. Er selbst weiß, dass er sich weiter ordentlich strecken muss, um künftig auf seine Einsatzzeiten zu kommen.