Es wurde langsam aber sicher schon späterer Abend im Etihad Stadium in Manchester. Alle warteten mehr oder weniger geduldig auf die Entscheidung der UEFA, wann denn nun das eben abgesagte Spiel zwischen den Citizens und der Borussia neu angesetzt wird.
Der Rasen war mittlerweile wieder in einem ausgezeichneten Zustand, davon überzeugte sich auch Citys Coach Pep Guardiola, der in Begleitung von Frau und Kindern den Innenraum betrat und den Ort begutachtete, an dem eigentlich ein Champions League Spiel stattfinden sollte.
Der ehemalige Bayerntrainer entdeckte Borussias Sportdirektor Max Eberl, der ebenfalls unten am Spielfeldrand stand. Beide unterhielten sich angeregt eine geraume Zeit, schließlich stellte Guardiola Eberl seine Frau und die Kinder vor. Alles wirkte betont harmonisch und nichts deutete darauf hin, dass sich hinter den Kulissen gerade die Gladbacher Fraktion mit der Manchester-Seite um die Anstoßzeit stritt.
»Darüber haben wir uns gar nicht unterhalten«, verriet Eberl später. »Wir haben rein über Fußball diskutiert und philosophiert. Es war ein sehr angenehmer Plausch«. Borussias Sportdirektor hält ausgesprochen viel vom Spanier. »Ich habe mich ein stückweit bei ihm bedankt, was er für den den deutschen Fußball geleistet hat«, so Eberl.
Dies auch mit dem Hintergrund, dass sich die einstige ›Pep-Mania‹ zuletzt in der deutschen Berichterstattung immer mehr ins Gegenteil gewandelt hat. »Ich habe ihm gesagt, dass die Kritik, die da auf ihn eingeprasselt ist, völlig fehl am Platze war«.
Derweil hielt Guardiola Eberl gegenüber nicht mit seiner Wertschätzung für die Borussen hinter dem Berg. »Er hat gesagt, dass er Spieler von uns super spannend findet«, sagte Eberl. Ob das heißt, dass künftig der eine oder andere aktuelle Gladbacher Guardiolas Ruf nach Manchester folgen könnte, ist natürlich Spekulation. Aber auch davon lebt das Geschäft ...