Es ist müßig, die Muskelverletzungen von Mamadou Doucouré immer wieder aufzuzählen. Jedem, der sich mit Borussia Mönchengladbach beschäftigt, ist die schon tragisch anmutende Verletzungshistorie des Franzosen ein Begriff. Drei bittere Jahre liegen hinter dem ehemaligen Riesentalent von PSG und noch immer kann die Frage nicht beantwortet werden, ob er jemals den Beruf des Profifußballers wird ausüben können. Die Hoffnung, dass er es packen könnte, gab es schon mehrfach, doch dann folgte die nächste heftige Verletzung.
Aktuell nimmt der 21-Jährige den nächsten behutsamen Anlauf. Zunächst wurde er wie ein rohes Ei behandelt und in Mini-Schritten wieder herangeführt, seit Beginn der Vorbereitung ist er im Mannschaftstraining. Auch hier gibt es immer wieder individuell abgestimmte Belastungs- und Ruhephasen. Doch mit jedem Tag, an dem der Franzose sein Programm absolvieren kann, kommt er seinem Ziel näher.
U23 statt Testspiel mit der ersten Mannschaft
Am letzten Freitag machte Doucouré einen weiteren wichtigen Schritt. Beim 3:2-Sieg der U23 beim Bonner SC wurde er in der 67. Minute eingewechselt und bestritt die verbleibende Spielzeit ohne Probleme. Das soll nicht der letzte Einsatz sein, den Doucouré für das Team von Arie van Lent absolviert hat. Die Gladbacher Planungen sehen vor, den Abwehrspieler in der zweiten Mannschaft Spielpraxis zu geben und sich an Wettkampfbedingungen zu gewöhnen. Deshalb wird Doucouré auch nicht am Donnerstag beim Testspiel der Profis gegen Wehen Wiesbaden dabei sein.
Stattdessen ist sein Einsatz am Freitag bei der U23 in der Partie gegen Schalke 04 vorgesehen. Marco Rose erklärte, dass es im Moment Priorität habe, dass Doucouré in den Rhythmus kommt. Angesichts der Vorgeschichte ist man bei den Borussen immer noch extrem vorsichtig und zurückhaltend. Es soll absolut kein Druck aufgebaut werden. »Gesund bleiben und Spielpraxis sammeln« - so formulierte Rose die Vorgaben für Doucouré. Verbunden mit der Hoffnung, dass der Mann mit der Rückennummer 4 vielleicht doch noch mal eine Rolle in der ersten Mannschaft spielen könnte. Zu wünschen wäre es ihm nach der unfassbaren Leidenszeit allemal.
von Redaktion TORfabrik