Nach dem guten Spiel in Bremen und dem damit verbundenen Auswärtssieg schien die Elf um Trainer Dieter Hecking weiter an Stabilität zu gewinnen. Das zeigte auch die erste Hälfte gegen Bayer Leverkusen. Die Mannschaft zeigte von Anfang an eine beherzte Leistung. »Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben viele Chancen und gute Ballstafetten gehabt, waren aggressiv gegen den Ball und haben eine super erste Halbzeit gespielt« sagte Kapitän Lars Stindl nach der Partie.
Gladbach hatte Chancen, die Führung weiter auszubauen. Doch sowohl Hazard, als auch Raffael ließen beste Gelegenheiten fahrlässig liegen. »Wir hätten schon in Halbzeit eins das zweite oder dritte Tor machen müssen«, so Stindl. Zur Pause hätte wohl kaum jemand noch auf einen Sieg der Werkself gewettet und auch kurz nach dem Seitenwechsel war es der VFL, der die erste Gelegenheit für sich verbuchen konnte.
Doch was dann passierte, konnte kaum ein Zuschauer so richtig glauben. Die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich zeigte der Fohlenelf, was Effektivität bedeutet. Die Leverkusener waren in den letzten Wochen nicht gerade für ihre Effizienz gelobt worden, doch Gladbach verteilte Geschenke und Bayer nahm sie dankend an. »In der zweiten Halbzeit hatten wir zu einfache Ballverluste und haben uns auskontern lassen. Das darf uns im eigenen Stadion nicht passieren und das müssen wir knallhart ansprechen«, räumte der Kapitän ein.
Knallhart ansprechen sollten die Fohlen auch das Auslassen der Großchancen in Halbzeit eins. Natürlich war die Leistung im zweiten Durchgang nicht bundesligareif, doch hätten Hazard & Co ihre guten Chancen im ersten Durchgang genutzt, wäre es nicht zu dieser fulminanten Aufholjagd von Bayer Leverkusen gekommen.
Gerade noch hatte man am Niederrhein das Gefühl, die Fohlenelf gewinne an Stabilität. Doch mit der Heimniederlage gegen Leverkusen wurde der positive Eindruck revidiert. Nach der bitteren Pleite in Dortmund ist dies schon die zweite Klatsche, die die Borussen diese Saison einstecken mussten. »So eine Pleite haben wir vor Kurzem erst noch erlebt. Dann arbeiten wir uns in den letzten Spielen gut zurück und mit so einer Halbzeit machen wir uns jetzt wieder ein bisschen was kaputt. Der Situation müssen wir uns jetzt stellen, die Fehler analysieren und die Dinge dann besser machen. Wenn wir uns weiterentwickeln wollen, dann müssen wir das unbedingt abstellen.«
Viel Zeit für die Analyse und das Abstellen der Defizite hat der VFL nicht. Am Dienstag geht es weiter mit dem Pokalknaller in Düsseldorf. Es könnte eine entscheidende Partie werden, denn die Düsseldorfer sind Tabellenführer der zweiten Liga und mischen diese gerade so richtig auf. Für Lars Stindl ist das aber kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. »Wir sind heute erstmal noch ein bisschen geknickt, aber wir freuen uns auf das Highlight in Düsseldorf. Die Fortuna spielt eine gute Saison, aber trotzdem fahren wir dorthin, um eine Runde weiterzukommen.«