Vor zwei Wochen gegen Berlin fand Tobias Strobl keine wirkliche Erklärung, warum es eine 0:3 Heimniederlage gesetzt hatte. Für ihn persönlich hatte diese Pleite Folgen: Nachdem er bis dahin quasi gesetzt war, wurde er in Frankfurt und jetzt beim nächsten Heimspiel gegen Wolfsburg als Sechser von Christoph Kramer abgelöst. Der war nach der Partie ähnlich ratlos, wie Strobl zuvor.
»Eine Erklärung, warum der Ball manchmal nicht reingeht, habe ich nicht«, sagte der 28-Jährige. »Die Spielweise war heute, wie gegen Hertha, über weite Strecken echt ordentlich. Es ist manchmal so im Fußball und das hat sich jetzt leider über zwei Spieltage hier zuhause gezogen, dass man kein Tor macht, trotz zahlreicher Chancen und einer brutalen Überlegenheit.«
»...sonst fängt irgendwann der Kopf an zu arbeiten ...«
»In der Hinrunde haben wir manchmal aus nichts Tore gemacht, jetzt machen wir aus viel keine Tore«, so Kramer weiter. »Das ist halt bei einer Ergebnissportart bitter«. Erschwerend kamen gegen Wolfsburg die krassen individuellen Patzer in der Defensive hinzu. »Die Tore zwei und drei haben wir uns selber reingemacht«, sagte Kramer. Doch der ausschlaggebende Punkt, warum das Spiel in die Binsen ging, war die fehlende Konsequenz im Abschluss.
Dass nun alles hinterfragt werden muss, ist für Kramer kein Thema. »Ich mache mir keine Sorgen, weil wir kreieren uns viele Torchancen, was echt gut ist. Wir müssen den Ball einfach nur hinter die Linie bringen. Aber man sollte das nicht großartig thematisieren, weil sonst fängt irgendwann der Kopf an zu arbeiten, wenn man aufs Tor schießen will«.
von Marc Basten und Jan van Leeuwen