Zwei, drei Journalisten auf der Pressetribüne in Müngersdorf rieben sich verwundert die Augen. Sie berichten üblicherweise quer durch die Liga und haben Borussia in dieser Saison noch nicht live gesehen. »Was haben die mit dem Embolo gemacht?«, fragten sie. Sie kannten den Schweizer aus seiner Zeit auf Schalke und erkannten ihn nicht wieder. »So eine Wucht, so eine Spielfreude - ein völlig anderer Spieler«.
Tatsächlich ist es überraschend, wie gut Embolo in Mönchengladbach eingeschlagen ist. Auch die Rolle hinter den Spitzen, die ihm viele Experten nicht zugetraut haben, erfüllt er mit Leben. Im Derby explodierte er mehrmals aus der Zentrale heraus und auch wenn die finale Aktion oftmals fehlte, war seine Performance beeindruckend. “Ich versuche, mit meiner Wucht immer die Stürmer in Position zu bringen”, sagte er anschließend. “Und natürlich versuche ich auch, selbst abzuschließen. Das sind Sachen, die wir jeden Tag besprechen, dass wir hellwach und aktiv sein wollen.”
Das gelang den Borussen in Müngersdorf vor allem in der ersten Halbzeit. »Wir haben das Spiel sofort kontrolliert und durch unser Angriffspressing haben wir sehr viele Chancen kreiert. Wir hätten uns selbst belohnen müssen, dann brennt es auch nicht mehr«, sagte Embolo. »Da sind wir noch ein bisschen zu locker oder zu leichtfertig mit unseren Chancen. Aber trotzdem Kompliment an die Mannschaft, wir haben heute ein Derby gewonnen und zu Null gespielt.«
Dazu trug auch Embolos Landsmann Yann Sommer bei, der in der Schlussphase den Sieg festhielt. »Wir sind froh, dass wir einen Torwart wie Yann haben, der über 60-70 Minuten nicht so viel zu tun hatte und dann im richtigen Moment da war. Sonst hätte das Spiel noch blöd ausgehen können. Auf die Leistung heute über 60 Minuten kann man stolz sein, aber wir wissen, dass wir das über 90 Minuten durchziehen müssen und auch die Tore schneller machen, damit wir hinten auch einen entspannten Nachmittag haben.«