Es war ein echter Härtetest für die Gladbacher Borussia. RB Leipzig gehört nicht nur zu den Top 3 der Bundesliga, das Projekt-Konstrukt aus Sachsen zählt auch in Sachen Pressing und Umschaltspiel zu den Vorreitern in Deutschland. »Wir haben heute, mal abgesehen vom Resultat, den Test bestanden«, sagte Yann Sommer anschließend. »Es war das beste Spiel der Saison und es ist einfach schade, dass wir uns nicht belohnen konnten.«
Der Goalie reagierte einige Male prächtig, musste sich aber dreimal Timo Werner geschlagen geben. Beim ersten Mal wurde er von Werner getunnelt, beim zweiten Treffer hatte er die Hand noch am Ball, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Tor Nummer drei zum Ende der Nachspielzeit fiel dann in die Kategorie ›unhaltbar‹. »Werner hat eine unglaubliche Schnelligkeit - das macht er gut«, musste Sommer anerkennen.
»Wenn wir das von heute wieder auf den Platz bringen, werden viele Mannschaften mit uns richtig Mühe haben«
Der Schweizer hatte zwei entscheidende Punkte für die Niederlage ausgemacht. »In den ersten 35 Minuten haben wir Chancen, aus denen wir das Tor machen müssen. Dann wäre das ein anderes Spiel. Die Leipziger haben eine Chance und treffen«. Der zweite Knackpunkt folgte direkt nach Wiederanpfiff. »Wir haben uns in der Pause viel vorgenommen und dann kommst du raus und bekommst direkt das 0:2. Das gibt natürlich einen Bruch.«
Zusammengefallen ist die Mannschaft trotz der beiden Wirkungstreffer nicht. »Wir haben uns aufgerafft und nochmals reingekämpft«. Am Ende hätte es fast noch zum Remis gereicht. »Das wäre natürlich überragend gewesen«, meinte Sommer. Doch Embolo verpasste den Ausgleich, fast im Gegenzug sorgte Werner für den Endstand. »Ich finde, wir haben ein tolles Gegenpressing gespielt und man sieht, dass es fruchtet, was der Trainer von uns verlangt. Wenn wir das von heute wieder auf den Platz bringen, werden viele Mannschaften mit uns richtig Mühe haben. Es ist für mich eine Enttäuschung, dass wir verloren haben, aber es gibt viele Dinge, die mich positiv stimmen.«
von Marc Basten und Nadine Basten