Nach dem Showdown in Madrid

»Haben den Namen Borussia Mönchengladbach ganz teuer verkauft«

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Borussia in Madrid - Verlierer und gleichzeitig Gewinner (Foto: Imago Images)

Selten gab es nach einer Niederlage so viele strahlende Gesichter, wie am späten Mittwochabend bei den Protagonisten von Borussia Mönchengladbach. Der schwache Auftritt in Madrid geriet zur Nebensache, weil es in Mailand ein Happy-End gab.

Eigentlich hätten sich die Spieler von Borussia Mönchengladbach nach der NIederlage in Madrid verkriechen müssen, doch sie tanzten weit nach dem Schlusspfiff euphorisch über den Rasen des Estadio Alfredo Di Stéfano. »Wahnsinn! Wahnsinn, wirklich«, jubelte Kapitän Lars Stindl. »Wir hatten ein iPad mit einer Live-Schalte nach Mailand. Da ging es ja noch mal sieben, acht Minuten und wir haben mitgezittert«. Im Parallelspiel zwischen Inter und Schachtar ging es hoch her und die Borussen mussten zittern. »Wir hatten ja im Prinzip nichts mehr außer der Hoffnung, dass das Spiel Null-Null bleibt«, sagte Christoph Kramer anschließend. »Und dann war es auch noch eine unfassbar lange Nachspielzeit«.

Als endlich der Abpfiff in Mailand erfolgte, gab es kein Halten mehr. »Das sind Wahnsinns-Emotionen«, sagte Kramer. »Man hat nach Beistand gebeten und dann bricht es einfach aus dir heraus. Ich bin unfassbar glücklich«. Dass es doch noch ein Happy-End für Borussia gab, war das Kontrastprogramm zu den vorangegangenen 90 Minuten. »Wir machen heute unser schlechtestes Spiel in der Vorrunde und kommen trotzdem weiter«, fasste Lars Stindl zusammen. »Dennoch glaube ich, dass wir uns das in den letzten Auftritten verdient haben«. Mit dieser Einschätzung war der Kapitän nicht allein. »Das ist der andere Teil der Wahrheit heute Abend«, sagte Marco Rose. »Wird sind sehr verdient im Achtelfinale dieser schweren Gruppe. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und freue mich unglaublich für unsere Fans und den Verein, dass wir sowas als Borussia Mönchengladbach schaffen konnten.«

Trotz aller Freude über das Erreichen des Achtelfinals darf die Leistung in Madrid nicht unter den Teppich gekehrt werden. »Das war lange sehr, sehr zäh«, sagte Rose. »Wir haben gegen ein starkes Real Madrid wenig auf den Platz bekommen und sehr verdient verloren. Wenn man gegen Real mit dem Ball und gegen den Ball nicht mit der Überzeugung arbeitet, die es braucht, dann wird es schwierig.« »Unterm Strich muss man sagen: Wir hatten heute keine Chance«, gab Kramer zu. »Aber unter dem noch größeren Strich steht, dass wir uns das Achtelfinale verdient haben. Wir haben den Namen Borussia Mönchengladbach ganz teuer verkauft.«

 


von Redaktion TORfabrik.de

 

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