Am Freitag unterschrieb Oscar Fraulo seinen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach und ist damit gleichzeitig der erste Spieler, den Sportdirektor Roland Virkus zur Elf vom Niederrhein geholt hat. Zwei Tage später zog der Däne erstmals sein neues Trikot an und stand damit auf dem Trainingsplatz.
Die ‘22’ ziert den Rücken des 18-Jährigen, der somit auch numerisch der Nachfolger des zum HSV abgewanderten László Bénes ist. Behutsam heranführen wolle man Fraulo, hatte Roland Virkus anlässlich der Bekanntgabe des Transfers des talentierten Mittelfeldspielers erklärt, um den Youngster nicht gleich dem ganz großen Druck auszusetzen. Nach den ersten Eindrücken benötigt der Däne allerdings keinen verstärkten ‘Welpenschutz’ - er machte nämlich direkt auf sich aufmerksam.
Fraulo scheint keinen verstärkten ‘Welpenschutz’ zu benötigen
Selbstverständlich kann eine einzige Trainingseinheit nur ein paar oberflächliche Erkenntnisse vermitteln. Oder, wie es der neue Coach Daniel Farke anschließend sagte: »Es ist zu früh, irgendetwas zu bewerten«. Aber dennoch stimmen die ersten Schritte von Oscar Fraulo auf dem Trainingsplatz zuversichtlich. In den Spielformen legte er eine gewisse Selbstverständlichkeit bei der Ballbehandlung an den Tag und beim abschließenden Spiel auf dem halben Feld war er ausgesprochen auffällig.
In zentraler Rolle war er sehr emsig, versteckte sich nicht und forderte selbstbewusst die Bälle. Dabei war er sehr handlungsschnell, spielte mehrere direkte und kluge Pässe und gefiel auch als Balleroberer. Ein Tor erzielte er, dazu landete eine Direktabnahme an der Latte. Das war eine sehr gefällige Visitenkarte, die Oscar Fraulo bei seinem ersten Training hinterlassen hat.
»Wir werden ihm alle Zeit geben, um sich zu entwickeln«
»Er ist sehr forsch und selbstbewusst«, sagte Trainer Daniel Farke anschließend. »Das brauchst du einfach, um dich in diesem Haifischbecken Bundesliga zu positionieren und klarzukommen. Er hat heute einen guten Eindruck auf dem Trainingsplatz hinterlassen«. Aber auch Farke trat erstmal auf die Bremse, um die Dinge richtig einzuordnen.
»Wichtig ist, dass wir die Kirche bei ihm im Dorf lassen. Oscar ist erst 18 Jahre jung und hat im Prinzip nur im Junioren-Bereich gespielt. Wir werden ihm alle Zeit geben, um sich zu entwickeln und wissen, dass er viel Potenzial mitbringt. Er ist ein Spieler für die Zukunft.« Man darf gespannt sein, wohin Fraulos Reise bei Borussia gehen wird. Auch ohne überzogene Erwartungen zu schüren - es sieht vielversprechend aus.
von Marc Basten