Borussia Mönchengladbach ist bekanntlich auf der Suche nach einem neuen Trainer für die kommende Saison. Max Eberl hatte im Vorfeld angekündigt, dass er sich Zeit lassen wolle und es zwischendurch keine Wasserstandsmeldungen geben werde und er vor allem keine Namen aus der Gerüchteküche kommentieren werde. Daran hielt sich der Sportdirektor der Fohlen auch bei seinem Besuch im ZDF-Sportstudio am späten Samstagabend.
»Ich werde weder zu irgendeinem Namen oder irgendwelchen Spekulationen etwas sagen«, so Eberl. »Ich suche für den Sommer einen neuen Trainer und bin dementsprechend in den letzten drei Wochen sehr, sehr intensiv unterwegs. Ich habe sehr viele und gute Gespräche geführt und bin auf einem guten Weg. Wir hatten eine Kandidatenauswahl, mit der wir uns beschäftigt haben. Mit dem Fokus befinden wir uns schon auf der Zielgeraden – wir haben eine klare Vorstellung.«
Auch künftig könnte es Ausstiegsklauseln geben
Locken ließ sich Eberl von Moderator Jochen Breyer nicht. Immerhin kommentierte er das Gerücht um den Wolfsburger Trainer Oliver Glasner. »Wir haben bis jetzt keinen Kontakt gehabt«. Was nicht automatisch heißt, dass Glasner für einen Job in Gladbach grundsätzlich nicht infrage kommt. Der Österreicher soll bei den Wölfen, mit denen er aktuell auf Rang 3 liegt, eine Ausstiegsklausel haben. Ähnlich wie Kollege Rose in Gladbach, was den Borussen derzeit irgendwie um die Ohren fliegt.
Dennoch will Eberl nicht ausschließen, derartige Klauseln auch künftig in einen Trainervertrag einzubauen. »Wenn man eben einen Trainer findet, von dem man zu einhundert Prozent überzeugt ist, der einen ein, zwei oder drei Jahre weiterbringt – ein Jahr ist vielleicht ein bisschen kurz -, dann muss ich diese Entscheidung fällen.«
»Ich kann die Fans verstehen«
Die Entscheidung, an Marco Rose trotz der Trennung im Sommer festzuhalten, hat Eberl bereits vor mehr als drei Wochen getroffen. Daran soll sich weiterhin nichts ändern – der Pleitenserie zum Trotz. Seit der Verkündung des Abschieds von Rose hat Borussia alle sechs Pflichtspiele in Folge in den Sand gesetzt. Dennoch sieht Eberl keinen Grund, die Reißleine zu ziehen. »Ich wüsste heute nicht, was dazu führen würde, dass er nicht bis zum 30. Juni bei uns Trainer ist.«
Dass die Meinung der Borussenfans eine ganz andere ist, weiß Eberl. »Natürlich haben wir mitbekommen, was nach der Verkündung passiert ist. Nämlich dass ein Trainer, der relativ schnell geliebt wurde, innerhalb von Sekunden ein Objekt der Wut war. Ein Objekt des Hasses ist vielleicht zu groß, aber natürlich ein Feindbild. Er ist relativ schnell eine Person geworden, die nicht mehr erwünscht war. Ich kann die Fans verstehen, weil Marco am Anfang von einem Weg und einer Entwicklung gesprochen hat. Aber Marco Rose hat herausragende Leistung gebracht für unseren Klub. Und ich bin heute eben der Meinung, dass wir den Trainer haben, der es mit uns schaffen kann, auch diese Saison erfolgreich beenden zu können.«
von Redaktion TORfabrik.de