Zum wohl letzten Mal trat die Borussia am Samstag im Schwarzwaldstadion an. Für die Gladbacher ein heißes Pflaster. Seit 18 Jahren konnte man hier kein Bundesligaspiel mehr gewinnen. Und auch in dieser Partie reichte es nicht, um die Negativserie zu beenden. Für den Ex-Freiburger Matthias Ginter war es trotzdem ein bedeutungsvolles Spiel. »In diesem Stadion stand ich schon als kleines Kind selbst auf der Tribüne. Es ist natürlich sehr schade, dass es jetzt das letzte Mal war, dass ich hier gespielt habe.« Denn bald werden die Freiburger in ein neues Stadion umziehen.
An diesem Samstagnachmittag spielten die Breisgauer aber noch in ihrer „Festung“ und die Borussen scheiterten erneut, drei Punkte mitzunehmen. »Es war schwierig heute«, so Ginter. „Wir müssen heute mit dem Punkt zufrieden sein.«
»Jetzt wissen wir, dass wir in der Innenverteidigung eine Option mehr haben«
Man hatte den Eindruck, dass den Borussen an der ein oder anderen Stelle die nötige Frische fehlte. »Wenn man international spielt, lassen die Körner einfach ein bisschen nach. Klar ist, dass bei uns heute die ganz große Frische nicht da war. Aber die hohe Belastung sollte keine Ausrede sein, schließlich haben wir einen breiten Kader.«
Der breite Kader kam aber an diesem Spieltag bereits an seine Grenzen. In der Innenverteidigung fehlten sowohl Nico Elvedi als auch Tony Jantschke. Christoph Kramer, der normalerweise im Rose-System auf der Doppelsechs spielt, musste als Innenverteidiger aushelfen. »Er hat seine Sache gut gemacht«, lobte Ginter seinen Kollegen. »Jetzt wissen wir, dass wir in der Innenverteidigung eine Option mehr haben«.
Borussia und die Standards: »Das ist leider grundsätzlich in dieser Saison ein Problem«
Aber auch die neu zusammengestellte Innenverteidigung konnte nicht verhindern, dass die Freiburger gerade bei Standardsituationen gefährlich waren. »Das ist leider grundsätzlich in dieser Saison ein Problem, dass wir bei Standards nicht hellwach sind«, so Ginter. »Es sollte eigentlich die leichteste Aufgabe sein, in diesen Situationen seinen Gegenspieler nicht das Tor schießen zu lassen. Das ist jetzt aber leider schon öfter vorgekommen, dass wir so unsere Gegentore kassiert haben – auch heute.«
Dieses Problem müssen die Borussen dringend in den Griff bekommen. Auf der Haben-Seite steht aber zumindest, dass man sich diesmal in der Schlussphase nicht noch einen Gegentreffer eingefangen hat. Das war bekanntlich in den letzten Wochen und Monaten mehrfach ganz anders.
von Nadine Basten