Die erste Rückkehr nach Düsseldorf, wo Florian Neuhaus vor zwei Jahren ein wichtiger Faktor in der Aufstiegssaison der Fortuna war, geriet für ihn im letzten Jahr zum Rohrkrepierer. Zur Pause wurde er beim Stand von 0:3 ausgewechselt (Note 4,5) und musste eine letztlich bittere 1:3-Niederlage mit ansehen.
Bei seinem zweiten Anlauf in der Düsseldorfer Arena sorgte der 22-Jährige dafür, dass mancher Anhänger der Fortuna schmerzlich den Zeiten nachtrauerte, in denen Neuhaus das rot-weiße Trikot trug. Mit einer bärenstarken Leistung nach der Pause avancierte der gebürtige Landsberger zum Wegbereiter des Gladbacher Sieges, den er mit dem Treffer zum 4:1-Endstand abrundete.
»Sie haben Mann gegen Mann gepresst und es ist uns zu selten gelungen, Überzahlsituationen zu kreieren«
Dabei hatte es zunächst nicht nach einem so klaren Triumph der Fohlenelf ausgesehen. »Wir sind relativ schwer reingekommen«, bestätigte Neuhaus nach der Partie. »Fortuna hat mit einem großen Aufwand sehr aggressiv verteidigt. Sie haben Mann gegen Mann gepresst und es ist uns zu selten gelungen, Überzahlsituationen zu kreieren«.
Zur Pause erfolgte die Systemumstellung und Neuhaus wurde als Zehner zur entscheidenden Person im Gladbacher Spiel. »Der Trainer hat super umgestellt, das hat uns sehr gutgetan«, gab Neuhaus das Lob an den Coach weiter. »Er hat in der Halbzeit die passenden Worte gefunden und uns nochmal heiß gemacht. Aber die Systemumstellung war entscheidend. Wir haben uns wohler gefühlt.«
»Es ist gut und wichtig, dass wir nicht nur ein System spielen«
Dass die anfängliche Ausrichtung falsch war, wollte Neuhaus nicht gelten lassen. »Die erste Halbzeit gegen Leipzig mit 3er bzw. 5er-Kette war auch richtig gut. Das kommt auch immer auf den Gegner an. Aber wir können immer auf das 4-3-3 zurückgreifen. Das ist das System, wo wir immer zu einhundert Prozent wissen, wie die Abläufe sind. Aber es ist auch gut und wichtig, dass wir nicht nur ein System spielen, sonst kann sich der Gegner darauf einstellen.«
Neuhaus bereitete das wichtige 2:1 mit seinem perfekten Anspiel auf Assistgeber Thuram ein und markierte in der Schlussphase seinen dritten Saisontreffer. »Jeder Spieler trifft gerne und ich bin froh, dass es mir hier an alter Wirkungsstätte gelungen ist. Aber ich meine das ernst: Am schönsten ist es, wenn wir Arm in Arm vor unserer Kurve stehen und uns feiern lassen.«
Das soll in den nächsten Wochen so weitergehen. »Wir sind gut aus der Winterpause rausgekommen«, so Neuhaus. »Aber wir wissen auch, dass wir es noch nicht schaffen, über 90 Minuten so eine Leistung zu zeigen. Daran müssen wir arbeiten und das ist auch unser Ziel.«
von Redaktion TORfabrik