Die Sinnhaftigkeit von Freundschaftsländerspielen muss man nicht erst seit Corona-Zeiten hinterfragen, aber es ist so, wie es ist. In den engen Terminkalender des Jahres 2020 wurde das Testspiel gegen die Türkei aufgenommen, das am Mittwoch in Köln-Müngersdorf vor 300 Zuschauern ausgetragen wurde. Bundestrainer Löw hatte seine Einladungen großzügig verteilt - vor allem um einige bewährte Stammkräfte für die anstehenden Aufgaben in der Nations League zu schonen.
So kam Jonas Hofmann in den Genuss seiner ersten Nominierung und auch Florian Neuhaus, der zuletzt schon dabei war, gehörte zum Kader. Während ‘Platzhirsch’ Matthias Ginter gegen die Türkei geschont wurde, kamen die beiden anderen Borussen zum Einsatz und gaben gleichzeitig ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft.
Löw lobt Neuhaus für sein »super schönes« Premierentor
Florian Neuhaus stand sogar in der Anfangsformation - Löw ließ ihn zentral vor einer Dreierabwehrkette im Mittelfeld spielen. Der 23-Jährige zeigte eine ordentliche Leistung und war mit einer Balleroberung der Wegbereiter zur Führung für die DFB-Elf, die Julian Draxler kurz vor dem Pausenpfiff markierte. Die Türkei glich nach Wiederanpfiff aus, ehe Neuhaus auch als Torschütze seine Premiere feiern durfte. Nach einem Doppelpass mit Havertz traf Neuhaus mit einem gekonnten Schlenzer zum 2:1.
Jogi Löw zeigte sich angetan von der Leistung des Gladbachers: »Er hatte viele gute Aktionen und hat auf jeden Fall ein gutes Debüt gemacht. Beim Tor spielt er den Ball, geht weiter und schlenzt ihn super schön in die Ecke«. Das klang jedenfalls so, als ob das Thema Neuhaus und Nationalmannschaft eine Fortsetzungsgeschichte wird.
Jonas Hofmann ist mit 28 Jahren ein ‘Spätberufener’
Kurz durfte auch Jonas Hofmann ran, der nach knapp einer Stunde Draxler ablöste. Mit 28 Jahren ist Hofmann ein ‘Spätberufener’, der sich problemlos einfügte. Die Türkei markierte in der 67. Minute den Ausgleichstreffer, der allerdings umstritten war, da der Torschütze Neuhaus zuvor gefoult hatte. Der Gladbacher wurde zwölf Minuten später ausgewechselt - Mo Dahoud löste ihn ab. Für den Ex-Borussen, der beim BVB kaum Einsatzzeiten erhält, war es ebenfalls das Debüt in der A-Elf.
Der ehemalige Freiburger Luca Waldschmidt stellte in der Schlussphase auf 3:2 für Deutschland, doch wie schon mehrfach in der jüngeren Vergangenheit, konnte die DFB-Elf das Ergebnis nicht über die Zeit bringen. Der Düsseldorfer Kenan Karaman markierte in der 4. Minute der Nachspielzeit den 3:3-Endstand. Sportlich war die Partie nur wenig aussagekräftig, aber Borussia Mönchengladbach hat zwei neue Nationalspieler und Flo Neuhaus hat sogar getroffen - das ist schon in Ordnung …
von Redaktion TORfabrik.de