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Beruhigte Borussen: Deniz Aytekin pfeift das Derby

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Borussia Mönchengladbach - 1.FC Köln - Derby - Schiedsrichter Deniz Aytekin

Deniz Aytekin pfeift das Derby

Nach dem Ärger um und mit Schiedsrichter Tobias Stieler am vergangenen Wochenende kann man bei Borussia Mönchengladbach aufatmen: Für das Derby wurde Deniz Aytekin als Spielleiter nominiert.

Dass man sich in Mönchengladbach einmal über die Ansetzung von Deniz Aytekin als Schiedsrichter freuen würde, hätte vor ein paar Jahren auch niemand gedacht. Schließlich galt der schlaksige Referee eine Zeit lang sogar als ›Persona non grata‹ in Gladbach.

Dies hatte seinen Ursprung im Jahr 2011 - der legendären Relegationssaison der Borussia. Am 30. Spieltag trat die Fohlenelf als Tabellenletzter bei Mainz 05 an und verlor das von Aytekin geleitete Match durch ein Tor von André Schürrle kurz vor Schluss mit 0:1 und musste einen herben Dämpfer im Abstiegskampf hinnehmen.

Aytekin zog sich damals den Zorn der Borussengemeinde zu, weil er zum einen Mike Hanke mit Gelb-Rot vom Platz schickte und den in Unterzahl spielenden Borussen zwanzig Minuten vor Schluss einen glasklaren Foulelfmeter verweigerte. Der Mainzer und heutige Gladbacher Co-Trainer Eugen Polanski hatte Marco Reus gefoult, doch Aytekin ließ weiterspielen.

Für Eberl pfiff Aytekin »wie eine Wurst«

»Er kann nicht auf der einen Seite konsequent pfeifen und auf der anderen wie eine Wurst«, schimpfte Max Eberl damals. »Die Gelb-Rote Karte ist eine Farce. Und wer in der anderen Szene keinen Elfmeter gibt, der weiß nicht, wie Fußball geht«. Vize-Präsident Rainer Bonhof sprach davon, dass Borussia Aytekin künftig ablehnen werde.

Immerhin dauerte es ein Jahr, ehe Aytekin wieder ein Spiel mit Gladbacher Beteiligung pfiff. Doch im Laufe der Zeit verebbte der Argwohn der Borussen gegen den Unparteiischen, der sich zu einem der wenigen Top-Schiedsrichter in Deutschland weiterentwickelte. Mittlerweile gilt der 41-Jährige neben Manuel Gräfe als das beste Pferd im Stall des DFB.

Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Dokumentation der ARD Sportschau (Schiedsrichter Deniz Aytekin: Karten, Pfiffe, fette Bässe), in der es hochinteressante und aktuelle Einblicke gibt (u.a. den Funkverkehr der Schiedsrichter sowie Dialoge mit den Spielern). Bemerkenswert ist auch eine Szene in der Doku vor dem Rückrundenauftakt der Borussia auf Schalke, als sich Max Eberl in der Schiedsrichterkabine blicken ließ.

Aytekins Derbybilanz ist ein gutes Omen für Borussia

Im Gespräch mit Aytekin und seinem Team ging es um die neue Regelauslegung, die Eberl klar befürwortete. »Bitte macht das, damit wir sauber werden«, so Eberl. Aytekin schränkte derweil ein: »Aber wir wollen es jetzt auch nicht überziehen«. Entsprechend leitete er die Partie, während sein Kollege Stieler zwei Wochen später zeigte, wie es ist, wenn man im vorauseilenden Gehorsam über das Ziel hinausschießt.

Gerade nach dem Spiel in Leipzig und dem viel diskutierten Platzverweis für Alassane Plea ist es aus Gladbacher Sicht beruhigend, dass der DFB Deniz Aytekin mit der Leitung des Derbys beauftragt. Bislang pfiff Aytekin diese Begegnung dreimal: 2015 und 2017 jeweils das Spiel im Borussia-Park, 2019 das Hinspiel in Müngersdorf. Alle drei Derbys endeten mit 1:0 für die Fohlenelf.

 


von Marc Basten

 

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