Als Lucien Favre noch in Mönchengladbach Trainer war, wurde oft davon gesprochen, dass der Trainer keinen ›Plan B‹ habe. Und tatsächlich ließ der Schweizer sein Team auch bis zum manchmal bitteren Ende in der gleichen Grundordnung agieren. Gerade bei knappen Rückständen machte sich das bemerkbar, weil es kaum mal eine echte Schlussoffensive gab.
Marco Rose, so viel steht mittlerweile fest, hält sich dagegen nicht stur an ›sein‹ System. Er variiert zwischen dem 4-Raute-2 und dem 4-3-3 bzw. 4-2-3-1. Letzteres ließ er auch am Samstag im Topspiel im Westfalenstadion spielen. Doch in der Schlussphase ging der 43-Jährige ›All-In‹ und präsentierte seinen ›Plan B‹. Er brachte Lars Stindl für Oscar Wendt und stellte auf Dreierkette um. Mit Denis Zakaria als zentralem Mann.
»Die Dreierkette ist immer ein Thema«, sagte Rose anschließend. »Vor allen Dingen, wenn man nach hinten heraus nochmals alles nach vorne wirft«. Und fast wären die Gladbacher für ihren Offensivdrang noch belohnt worden. »Die Flügelverteidiger sind offensiv dabei, dazu drei Stürmer«, so Rose. »Deswegen haben wir es gemacht und genau in der Phase hatten wir auch noch zwei, drei richtige Chancen.«
Gereicht zum verdienten Punkt hat es nicht mehr, doch diese Variante könnte möglicherweise auch mal unter anderen Umständen eine Überlegung wert sein. Natürlich müsste da in Sachen defensiver Absicherung einiges abgestimmt werden, doch gerade mit Denis Zakaria hat man einen Spieler, der für die zentrale Rolle in der Dreierkette prädestiniert ist: Überragendes Tempo beim Ablaufen gegnerischer Stürmer, hohe Passsicherheit im Aufbau und die Fähigkeit, mit Riesenschritten von hinten raus nach vorne zu preschen und das Mittelfeld zu überbrücken. Eine Überlegung ist das allemal wert.
von Marc Basten