Sieg in der Nations League

Besonnene Borussen beim wilden 3:3

Created by Remis in der Nations League

Nico Elvedi im Duell mit Serge Gnabry (Foto: imago images / Jan Huebner)

Matthias Ginter auf der einen, Nico Elvedi und Yann Sommer auf der anderen Seite. Die drei Gladbacher standen beim wilden 3:3 auf dem Platz, das Deutschland und die Schweiz am Dienstag in Köln ablieferten.

Man kann von Länderspielen allgemein und den Partien der deutschen Nationalmannschaft unter Jogi Löw im Besonderen halten, was man will - das Nations-League-Duell zwischen Deutschland und der Schweiz am Dienstag in Köln war zumindest kurzweilig und unterhaltsam. Das lag vor allem an dem ‘Harakiri-Stil’, den die DFB-Elf mal wieder an den Tag legte.

Ein unkonzentriert verteidigter Standard und ein sauberer Konter des Gegners - schnell lag die Löw-Elf mit 0:2 im Hintertreffen. Timo Werner gelang der Anschluss, nach der Pause markierte Kai Havertz den Ausgleich. Doch postwendend gestattete man den Eidgenossen den neuerlichen Führungstreffer, ehe Serge Gnabry mit einem Hackentor für den 3:3-Endstand sorgte.

Deutschland in der Zentrale offen wie ein Scheunentor

Es war teilweise ein wilder Ritt in Müngersdorf, bei dem die Gladbacher Borussen allerdings nur Nebenrollen einnahmen. Oder anders ausgedrückt - sie gehörten zu den besonnenen Akteuren in dem ganzen Chaos. Auf der Seite der DFB-Elf spielte Matthias Ginter 77 Minuten als rechter Innenverteidiger. Allerdings rückten nicht nur die beiden nominellen Außenverteidiger ständig ganz weit auf, sondern auch Ginter schaltete sich immer wieder ein. Das öffnete den Schweizern im Umkehrspiel viele Räume, die sie u.a. beim Konter zum 0:2 nutzten, als Ginter vergeblich hinterherlief. Die deutsche Zentrale stand teilweise offen wie ein Scheunentor.

Insgesamt machte Ginter eine ordentliche Partie, was auch für sein Pendant Nico Elvedi auf der anderen Seite galt. Auch er spielte rechts in der Innenverteidigung und lieferte sich einige interessante Duelle mit Timo Werner. Nicht immer - wie beim Anschlusstreffer - konnte er ihn kalt stellen, doch insgesamt machte Elvedi eine gute Figur. Es war jedoch eine kräftezehrende Angelegenheit für den 24-Jährigen - als er in der Schlussphase mal mit vorne war und schnell zurücklaufen musste, pumpte er kräftig. Einmal kreuzten sich die Wege von Ginter und Elvedi unmittelbar - bei einer deutschen Ecke gab es ein Kopfballduell der beiden, das Elvedi für sich entschied.

Elvedi bekommt Rüdigers Ellenbogen ins Gesicht

In der fünften Minute der Nachspielzeit gab es noch eine Schrecksekunde für Elvedi und alle Borussen: Bei einer Ecke rammte ihm Rüdiger mit voller Wucht den Ellenbogen ins Gesicht. Das war eine fiese Aktion von Rüdiger - der mit Gelb eigentlich viel zu gut aus der Sache rauskam. Elvedi lag kurz auf dem Boden, konnte den Platz aber nach dem kurz darauf erfolgten Schlusspfiff selbständig verlassen. Eine offene Wunde war nicht zu erkennen, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass der Schlag noch Nachwirkungen hat.

Der dritte Gladbacher auf dem Feld, Yann Sommer, musste sich diesmal keinen der drei Gegentreffer ankreiden lassen. Allerdings war schon auffällig, dass diese alle nach dem gleichen Schema fielen - flach von der Seite ins lange Eck. Bei Werners Schuss gab es keine Abwehrchance für Sommer, der Picke-Schuss von Havertz war sehr scharf und bei dem Hackentor von Gnabry hatte Sommer noch die Finger dran, als er vielleicht besser eine Fußabwehr probiert hätte. Darüber hinaus war Sommer nicht so gefordert, wie man es angesichts der Statik des Spiels hätte vermuten können. Seine spektakulärste Tat war nach dem Außenristschuss von Gosens, als er den Ball nach schöner Flugeinlage über die Latte lenkte.

Neuhaus und Hofmann waren erneut nur Zuschauer

Das 3:3 ist letztlich ein Achtungserfolg für die Schweiz, die allerdings aufgrund des Siegs der Ukraine über Spanien im Parallelspiel vor dem Abstieg aus der Nations League stehen. Dagegen ist die DFB-Auswahl mit sechs Punkten auf Platz 2 gut dabei, auch wenn die Leistung der Löw-Elf viele Fragen offenließ. Auf das Mitwirken von Florian Neuhaus und Jonas Hofmann verzichtete Löw erneut, was aus Gladbacher Sicht kein Nachteil sein muss.

 


von Redaktion TORfabrik.de

 

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