Man kann den Gladbacher Borussen nach dem 0:2 in Frankfurt sicherlich Vorwürfe machen. Sie brachten sich selbst um die Belohnung für einen immensen Aufwand, weil sie (mal wieder) zu wenig konsequent im Ausnutzen der Tormöglichkeiten waren. Darüber hinaus war es jedoch eine Herangehensweise, die durchaus gute Ansätze hatte.
Das erstmalige Abweichen vom bewährten 4-4-2 und die Umstellung auf Dreierkette war eine interessante Variante und sollte trotz der Niederlage nicht in die Tonne gekloppt werden. Sicherlich passte nicht alles, wie man beim Treffer zum 0:1 schmerzhaft erfahren musste. Doch es ist wichtig, dass Borussia auch vom Spielsystem her nicht mehr ganz so leicht auszurechnen ist.
In der ersten Halbzeit lieferten sich die Borussen einen Abnutzungskampf mit den Frankfurtern, die ihr nickeliges Spiel - mit einem entsprechend aggressiven Publikum - konsequent durchzogen. Ein leichtes optisches Übergewicht hatten die Hessen, der Pausenrückstand war aus Gladbacher Sicht gleichwohl unnötig.
Nach dem Wechsel spielte Borussia Fußball und verschaffte sich gleichzeitig durch physisches Spiel Respekt. Der Ausgleich wäre angesichts des Spielverlaufs mehr als nur verdient gewesen, doch durch die erwähnte Abschlussschwäche - selbst vom Elfmeterpunkt - blieb die Belohnung aus.
Mehr als nur eine Randnotiz war auch an diesem Abend der Einfluss der Schiedsrichterentscheidungen. Rebic hätte für den Tritt gegen Herrmann auch Rot sehen können und Vestergaard wurde im Strafraum elfmeterreif zu Fall gebracht. Es war vielleicht nicht spielentscheidend, aber irgendwie schon ein Faktor. In den letzten Wochen hat Borussia jedenfalls wenig Glück mit den Unparteiischen.
Was also bleibt nach dieser Niederlage in Frankfurt? Eine Menge Frust und Ärger, weil viel mehr drin war. Es tut doppelt weh, wenn ein solcher Aufwand nicht belohnt wird. Andererseits hat die Mannschaft sich nicht den Schneid abkaufen lassen und mannhaft dagegen gehalten. Das sollte man mitnehmen und beim nächsten Mal mit gleichem Biss, aber endlich einer konsequenteren Chancenverwertung zur Sache gehen.