Was bitte war das denn für ein Auftaktmatch in die Bundesligasaison? Borussia und Bayer lieferten sich bei über 30 Grad ein so heißes Duell, dass der ›Kessel‹ Borussia-Park regelrecht überkochte. Drei Tage nach dem sehenswerten, aber doch sehr einseitigen 6:1 Triumph über YB Bern, fand das nächste Fußballfest statt.
Wie begeisternd ein Spiel sein kann, wenn beide Mannschaften aktiv sind und gewinnen wollen, zeigte dieses Topspiel mit durchweg offenem Visier. Ein Kompliment an die Leverkusener, die ihr aggressives Pressing gnadenlos durchzogen und Borussia einem echten Stresstest unterzogen. Einem Test, den die Schubert-Truppe grandios meistere.
Und das nicht nur, weil am Ende die drei Punkte in Gladbach geblieben sind. Vielmehr war es die Art und Weise, wie die Borussen das Spiel angenommen, wie sie dagegen gehalten und der offensiven Qualität der Leverkusener getrotzt haben. Vor allem die Arbeit gegen den Ball war formidabel, das eigene Umschaltspiel ohnehin.
Es war von beiden Seiten ein Spitzenspiel, welches von der Intensität her völlig untypisch für ein Auftaktspiel in eine Saison war. Doch beide Teams waren ›on fire‹ und das war schlichtweg ein Genuss.
Aus Gladbacher Sicht war es gleichzeitig ein bedeutender Fingerzeig und eine echte Standortbestimmung. Zwar wurden die Play-Off-Spiele gegen Bern sehr souverän gewonnen, doch es war nicht eindeutig einzuordnen, welchen Anteil die Klasse von Borussia und die letztlich fehlende Qualität von YB am Gesamtergebnis hatten. Leverkusen war diesbezüglich ein Gratmesser, der nur eine Schlussfolgerung zulässt: Borussia Mönchengladbach ist tatsächlich eine Spitzenmannschaft!
Diese Erkenntnis nimmt man nun in die Länderspielpause (welch Farce bei der Terminplanung). Danach wartet ein Hammerprogramm mit Spielen im Dreitagesrhythmus. Nach diesem Auftakt in die Saison darf man sich vorbehaltlos auf diese Herausforderungen freuen.