Drei Heimspiele innerhalb einer Woche und kein Sieg. Dreimal mit 1:0 geführt, einmal wurde das Spiel verloren, zweimal reichte es nur zu einem Remis. Die nackten Fakten belegen, dass Borussia Mönchengladbach nicht nur den Befreiungsschlag verpasst hat, sondern auch punktemäßig auf der Stelle tritt.
Doch bei genauerem Hinschauen ist, auch ohne etwas künstlich schönreden oder verniedlichen zu wollen, eine Tendenz in die richtige Richtung erkennbar. Gegen Köln war Borussia die klar bessere Mannschaft, die Niederlage letztlich absurd. In der Champions League wurde dem hochgezüchteten Scheich-Club aus Manchester auf Augenhöhe begegnet. Den Respekt von Guardiola und dessen Mannschaft hatten sich die Borussen redlich verdient. Und Hoffenheim - von der spielerischen Qualität wesentlich stärker als der FC vor Wochenfrist - bedankte sich am Ende artig für einen glücklichen Punktgewinn.
Das hilft alles letztlich nicht beim Blick auf die Tabelle, aber es macht dennoch Mut. Es zeigt, dass es zwischen Mannschaft und Trainer keine Diskrepanzen gibt. So wie die Borussen aufgetreten sind, geht kein Team zur Sache, das gegen den Trainer spielt. André Schubert erreicht die Spieler und die setzen die Vorgaben auch um. Die Ausrichtung gegen Hoffenheim mit Viererkette und Dahoud als Zehner war passend, genau wie die Verschiebungen während des Spiels (z.B. das Einrücken von Strobl in die Abwehrkette).
André Schubert behält trotz der Aufgeregtheit im Umfeld die Ruhe und zeigt gemeinsam mit der Mannschaft nachvollziehbare Lösungswege auf. Was letztlich fehlt, ist das Match-Glück, was Schubert aber nicht erzwingen kann. Oder will wahrhaftig jemand dem Trainer zur Last legen, dass Fabian Johnson freistehend verballert?
Nach dem schlimmen 0:3 in Berlin haben die drei Partien in der letzten Woche gezeigt, dass Borussia über die Substanz verfügt, nicht komplett auseinanderzufallen. Die Strukturen innerhalb des Teams sind vorhanden und es gelingt immer besser, diese auf den Platz zu bringen. Man ist nur noch einen Schritt davon entfernt, dies auch wieder in dreifache Punktgewinne umzumünzen. Die nächste Aufgabe in Dortmund muss man ausklammern, aber gegen Mainz (H), Augsburg (A) und Wolfsburg (H) folgen Gegner auf Augenhöhe, gegen die man mit Leistungen wie gegen Köln und Hoffenheim - und einer weniger haarsträubenden Chancenverwertung - dreifach punkten kann und wird.