Große Vorwürfe kann man den Gladbacher Borussen nach dem 0:1 gegen den AC Florenz nicht machen. Die Mannschaft hat vieles richtig gemacht, hatte den Gegner bis auf ganz wenige Ausnahmen komplett unter Kontrolle und erspielte sich ein halbes Dutzend ausgezeichneter Tormöglichkeiten.
Dennoch fehlte etwas. Zum einen das Glück, wie beim Pfostenschuss von Johnson. Zum anderen ein Schiedsrichter mit dem richtigen Durchblick, der nach dem Foul an Herrmann auf Elfmeter entscheidet. Und natürlich die letzte Konsequenz im Abschluss bei Herrmann, Stindl & Co. So viel darf man einfach nicht liegen lassen.
Von der Struktur und der Laufbereitschaft her war es wieder sehr ordentlich, was die Borussen auf den Rasen brachten. Sie knüpften insoweit an die bisherigen Leistungen unter Dieter Hecking an. Die unnötige wie unverdiente Niederlage sollte keine bleibenden Schäden hinterlassen. Verkompliziert hat sich fraglos die Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche. Doch Florenz, das hat die Partie gezeigt, ist keine Übermannschaft und durchaus zu knacken.
Am Ende fehlten die Körner
Dass sich die Borussen im Verlauf der zweiten Halbzeit immer schwerer taten, darf allerdings nicht unterschlagen werden. Zwar verteidigte Florenz nun deutlich besser als vor dem Seitenwechsel und das Fehlen von Raffael machte sich in dieser Phase schon bemerkbar. Doch den Gladbachern fehlten zusehends auch die Körner. Gerade in der Schlusssequenz konnte man nicht mehr nachlegen.
Das ist einerseits verständlich, weil die laufintensive Spielweise ihren Tribut fordert. Andererseits muss man aufpassen, weil das stramme Programm der nächsten Tage und Wochen frische Spieler erfordert. Schon am Sonntag gegen Leipzig wird das Team wieder über 90 Minuten gefordert sein. Die Belastungssteuerung wird für Dieter Hecking eine größere Herausforderung, als die Mannschaft nach dieser Niederlage gegen Florenz wieder aufzurichten.