Nachdreher aus dem Borussia-Park

»Nach so einer Woche tut das gut«

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Hand des Gegners im Gesicht - Ball im Bochumer Tor: Robin Hack erzielt das 2:0 (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach gewinnt das Heimspiel gegen den VfL Bochum letztlich souverän und ungefährdet. Der Sieg nimmt einigen Druck vom Kessel.

Aufatmen war angesagt am Samstagabend im Borussia-Park. Nach 14 vergeblichen Versuchen haben die Fohlen mal wieder ein ‘Topspiel’ um 18.30 Uhr gewonnen und, was noch wichtiger ist, nach drei Niederlagen in Folge den Negativlauf gestoppt. »Der Start ins neue Jahr mit den drei Niederlagen macht was mit einer Mannschaft, das ist klar«, sagte Sportchef Roland Virkus anschließend. »Umso wichtiger ist es, dass wir heute gewinnen konnten«. 

Die Vorzeichen gegen den Tabellenletzten waren nicht gut, nachdem neben Franck Honorat auch Ko Itakura (nach Infekt) und Alassane Plea (muskuläre Probleme) passen mussten. »Wenn drei Stammkräfte ausfallen, hat das schon Auswirkungen auf das Gefüge«, sagte Virkus. Eine gewisse Verunsicherung war in der Anfangsphase deutlich zu spüren. 

»Es sah behäbig aus«

»Die erste halbe Stunde war nicht gut«, gab Virkus zu. »Da fehlte das Spieltempo, die Geschwindigkeit und die Tiefenläufe. Es sah behäbig aus«. Die Bochumer verteidigten mannorientiert und die Borussen hatten bei Ballbesitz wenig Lösungen parat. Da auf der anderen Seite die Fohlen ebenfalls wachsam verteidigten, gab es Torchancen nur im Anschluss an Standardsituationen. 

Die Gäste hatten zwei durchaus gute Gelegenheiten, aber es waren die Borussen, die nach einer Ecke in Führung gingen. Es war eine einstudierte Variante, als Stöger die Ecke kurz auf Hack ausführte, den Ball zurückbekam und anschließend Reitz im Halbraum fand. Der hatte einen Hinweis des Trainers befolgt (»Der Coach hat im Training noch gesagt, lass dich mal einfach in den Raum fallen«) und dann perfekt ins lange Eck getroffen. 

Rocco Reitz hat den Dosenöffner parat

Es war das erste Saisontor für Reitz, das er entsprechend bejubelte. »Ich war auf ganz dünnem Eis unterwegs und wollte unbedingt treffen«, erklärte er. »Ich habe letztes Jahr sechs Tore gemacht und wollte nachlegen. Das hat ein bisschen an mir gezehrt - aber jetzt hat es ja geklappt«. Dieser Treffer war »der Dosenöffner für Borussia«, wie es Bochums Coach Dieter Hecking anschließend beschrieb. »Mit dem Tor von Rocco haben wir die Spielkontrolle gewonnen und in der zweiten Halbzeit alles kontrolliert und absolut verdient gewonnen«, resümierte Roland Virkus.

Tatsächlich lief der Ball nach der Führung besser, aber ein spielerisches Feuerwerk brannten die Borussen weiterhin nicht ab. Doch sie verteidigten ihrerseits wachsam und konsequent, sodass die Bochumer mit ihren beschränkten Mitteln nie Oberwasser gewinnen konnten. Das 2:0 nach zehn gespielten Minuten im zweiten Durchgang bedeutete schon die Vorentscheidung. Ein schnell ausgeführter Einwurf von Kleindienst, ein schönes Solo von Hack - begleitet von indisponierten Bochumer Verteidigern - und ein präziser Abschluss waren die Zutaten. Oder wie Robin Hack es ausdrückte: »Top erkannt von Tim und super vollendet«.

Elfmeterpfiff sorgt für Diskussionen

Danach hatte man zu keiner Zeit das Gefühl, dass an diesem Abend noch etwas anbrennen könnte. »Wir hatten eine gute Energie auf dem Platz«, sagte Hack. »Nach so einer Woche tut das gut«. Am Ende wurde es mit dem 3:0 sogar noch richtig deutlich, auch wenn die Elfmeterentscheidung einige Diskussionen nach sich zog. Der eingewechselte Ngoumou hatte einen zu kurzen Rückpass Richtung Bochumer Tor erlaufen und kam dann im Duell mit Bochums Keeper Drewes zu Fall. 

Ngoumou hatte den Ball an Drewes vorbei gespitzelt und war dann angesichts des auf ihn zu rutschenden Torwarts abgesprungen - und wurde letztlich von dessen Oberkörper noch am Bein getroffen. Da Drewes bei seiner Aktion nicht an den Ball kam und nur Ngoumou traf, war die Elfmeterentscheidung folgerichtig. Auch wenn man nachvollziehen kann, dass Hecking & Co. eine andere Sichtweise hatten. 

Das Abdriften ins untere Mittelfeld abgebremst

Entscheidend war der Elfmeter, den Tim Kleindienst im Nachschuss zu seinem 11. Saisontreffer verwandelte, ohnehin nicht mehr. Aber er besiegelte einen letztlich souveränen und verdienten Heimsieg der Borussia, die damit nicht nur das Abdriften ins untere Mittelfeld abgebremst hat, sondern wieder einen Blick nach oben riskieren kann. Wohl wissend, dass die Leistung in den ersten drei Spielen nicht so schlecht war, wie sie ob der Resultate gemacht wurde. Und genauso ist klar, dass die Leistung gegen Bochum nicht so gut war, wie es ein 3:0 vermuten lassen könnte. 

 


von Marc Basten

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