Ein paar Restzweifel gab es vor dem Rückspiel gegen Young Boys Bern schon noch. Doch so richtig traute niemand den Schweizern zu, in Mönchengladbach ein Wunder zu schaffen. Sie versuchten es, doch schon sehr früh war klar, dass Borussia nichts anbrennen lassen würde.
»Wir waren in allen Belangen ganz klar unterlegen und Gladbach war eine Klasse besser«, fasste YB-Coach Adi Hütter den für ihn so bitteren Abend zusammen. Tatsächlich präsentierten sich die Borussen mit der notwendigen Konzentration und Ballsicherheit. Allerdings stellten die Schweizer die Schubert-Truppe auch nicht vor unlösbare Aufgaben - im Gegenteil.
So viel Zeit und Raum, wie nicht nur die beiden Dreierpacker Hazard und Raffael hatten, wird es in der Champions-League-Gruppenphase nicht mehr geben. Doch das soll den schönen Abend im Borussia-Park keineswegs schmälern. Schließlich ist es auch eine Qualität das auszunutzen, was der Gegner anbietet.
Und das war an diesem lauen Sommerabend ganz feine Fußballkunst. Die Kombinationsfreude der Borussen war beeindruckend und das eine oder andere Tor war eines Champions würdig.
Borussia hat die Vorlage hoch konzentriert genutzt und das große Ziel erreicht. Das war aufgrund des Hinspielresultats zu erwarten, dennoch von der Art und Weise her nicht selbstverständlich. Die Mannschaft sprüht vor Spielfreude und wenn man bedenkt, dass mit André Hahn und Ibo Traoré zwei Raketen gar nicht zum Einsatz gekommen sind, wächst die Vorfreude auf die Gruppenphase der Königsklasse noch weiter an.
Viel Zeit, das 6:1 zu genießen, gibt es nicht. Am Samstag startet die Bundesliga mit dem Kracher gegen Bayer Leverkusen. Borussia ist dafür gerüstet.