Natürlich mag man es nicht mehr hören, das Gerede von der Dreifach- oder Vierfachbelastung und den vielen Ausfällen bei Borussia Mönchengladbach. Gleichwohl sind es Fakten, die auch das Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Freitagabend deutlich beeinflusst haben.
Christensen, Raffael, Hazard, Traoré und auch Strobl, der nur pro-forma auf der Bank saß und laut André Schubert auf keinen Fall eingesetzt worden wäre, gehen den Borussen ab. Gerade gegen Frankfurt wären die individuellen Qualitäten eines Raffael, Hazard oder Traoré Gold wert gewesen. Die Eintracht machte es geschickt, verteidigte sehr hoch und verengte das Spielfeld wirkungsvoll.
Einzelaktionen im Gewühl und anschließende Pässe in die Tiefe hinter die Kette wären da ein probates Mittel. Raffael mit seinem Antritt gegen mehrere Gegenspieler wäre prädestiniert dafür gewesen. Aber auch Traoré mit seinen unberechenbaren Dribblings.
So aber fehlte es den Borussen im Spiel nach vorne an Qualität. Dies auch, weil die grenzwertig belastete Offensivabteilung in Person von Dahoud, Stindl, Hahn und Johnson die eine andere technische Unzulänglichkeit im Repertoire hatte. Gerade bei Lars Stindl wurde sehr deutlich, dass er körperlich am oder sogar über dem Limit ist. Fehlende Frische führt zu mangelender Konzentration und daraus resultieren dann unglückliche Aktionen, wie sie am Freitagabend auf einem schweren Boden des Öfteren zu sehen waren.
Auch zu einer Schlussoffensive waren die Borussen nicht in der Lage. Zum einen, weil sie einen Knockout durch einen Frankfurter Konter vermeiden wollten, zum anderen, weil sie keinen Sprit mehr im Tank hatten, um nachlegen zu können.
Es ist schlichtweg so, dass die Borussen im Moment aus mehrerlei Gründen an ihre Grenzen stoßen. Gladbach ist Plattbach. Da müssen jetzt alle durch, daran geht kein Weg vorbei. Im Pokal ist man weiter, in der Champions-League kann durch eine Energieleistung gegen Celtic am Dienstag das Überwintern in Europa gesichert werden.
In der Bundesliga hat man den Anschluss nach oben etwas verloren, doch noch ist nichts Dramatisches passiert. Es sind erst neun Partien gespielt, die Saison ist noch lang. Jeder wusste, dass der Tanz auf drei Hochzeiten ein Balanceakt wird. Das bestätigt sich momentan. Auf die Zähne beißen, ist angesagt. Bei der Mannschaft, aber auch bei den Fans, die natürlich lieber Verwöhnfußball sehen wollen, als zähe Nullnummern.