Das Jahr 2019 ist bislang eine Erfolgsgeschichte für das Team von Ralf Rangnick. Die letzte Niederlage der Leipziger datiert aus Januar. Da unterlag RB dem damaligen Tabellenführer aus Dortmund im Heimspiel mit 0:1. Seitdem gab es acht Siege sowie drei Unentschieden. Leipzig hat einen absolut positiven Lauf, schon alleine was die Punktausbeute angeht. In der Rückrunde holte RB bereits 27 Zähler – die Borussia im gleichen Zeitraum 18.
Doch nicht nur die Punkteausbeute stimmt in Leipzig. Nach einigen Leistungsschwankungen in der Hinrunde sowie der zusätzlichen Belastung in der Europa-League überzeugt die Mannschaft von Trainer Ralf Rangnick nun auch wieder spielerisch. Hinzu kommt, dass die Leistungsträger beim Tabellendritten wieder zurück zu ihrer Formstärke gefunden haben.
Forsberg ist wieder erstarkt – Haidara tritt in Keitas Fußstapfen
Wenn man in Leipzig über Leistungsträger spricht, kann man sicherlich eine ganze Reihe Akteure aufzählen. Natürlich ist da Nationalspieler Timo Werner, der mit seinen Toren nicht nur in Leipzig Aufmerksamkeit erzeugt, sondern auch großes Interesse bei anderen Vereinen weckt. Doch ist eben nicht nur Werner, der das Leipziger Formhoch ausmacht. Da ist auch ein wieder erstarkter Emil Forsberg, der zurück zu seiner Stärke gefunden hat und immer mehr zum Strippenzieher in der Schaltzentrale wird.
Nach dem Abgang von Naby Keita im Sommer zum FC Liverpool haben die Leipziger ein halbes Jahr gebraucht, um den perfekten Nachfolger zu präsentieren. Im Winter wurde man im „eigenen Haus“ fündig. Genauer gesagt in Salzburg, beim anderen Matterschitz-Klub. Amadou Haidara ist ein ähnlicher Spielertyp wie Keita und nicht nur die Rückennummer ist gleich. Haidara ist auch ein fleißiger Arbeiter im Mittelfeld und überall auf dem Platz zu finden. Wen man am Samstag aller Voraussicht nach nicht auf dem Platz finden wird, ist Tyler Adams. Wie Haidara kam auch Adams aus dem RB-Stall. Adams spielte zuvor bei den New York Red Bulls, doch der Amerikaner kämpft aktuell mit Adduktorenbeschwerden.
Defensive Stabilität als Erfolgsfaktor
Natürlich sticht bei RB zuerst die starke Offensive ins Auge. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt vor allem in der Defensive. Nach abgesessener Gelbsperre kehrt im Spiel gegen die Fohlen Kapitän Willi Orban zurück in die Mannschaft. Auch wenn Rangnick weiterhin auf den bisher so starken Dayot Upamecano verzichten muss, hat er die Qual der Wahl. Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann haben durch ihre Leistung nicht nur Joachim Löw überzeugen können. Neben den beiden Außenverteidigern macht auch der 21-jährige Nordi Mukiele auf sich aufmerksam. In der Innenverteidigung dürften Konate und Orban gesetzt sein. Oder verzichtet Rangnick auf einer von beiden und zieht dafür Klostermann wieder in die Innenverteidigung? Es gibt mehrere Optionen.
Leipzig ist qualitativ in allen Mannschaftsteilen sehr gut besetzt und die Spielweise stellt jeden Gegner vor Probleme. Sie beherrschen sowohl das hohe Pressing als auch das überfallartige Spiel aus einer kompakten Staffelung heraus. Während sich RB in der Hinrunde gegen tief stehende Gegner manchmal schwertat, finden sie in der Rückrunde auch in Geduldsspielen eine Lösung. Vor Borussias Trainerteam liegt eine mehr als anspruchsvolle Aufgabe. Nur mit einem wirklich ausgeklügelten Matchplan wird es möglich sein, gegen diese Leipziger die für die Champions-League so wichtigen Punkte im Borussia-Park zu behalten.
Voraussichtliche Aufstellung RB Leipzig:
Gulacsi - Klostermann, Orban, Konate, Halstenberg - Laimer, Kampl, Haidara - Forsberg - Sabitzer, Werner
von Niklas Kirchhofer