Die Vorstellung der Champions-League-Hymne in Mainz ist sicherlich ein Traum, den die Fans der Mainzer schon lange träumen. Da im Fußball alles möglich ist, könnte dieser Traum in naher Zukunft Wirklichkeit werden. Aktuell tobt in der Bundesliga ab Platz drei ein heißer Kampf um die internationalen Plätze. Nach 24 Spieltagen steht der FSV Mainz auf einem überraschenden, aber verdienten vierten Tabellenplatz. Daher ist die Vorstellung der Teilnahme an der Champions League nicht weit hergeholt.
Zu Beginn der Saison bewegten sich die Mainzer im unteren Tabellenmittelfeld. Doch seit dem zehnten Spieltag geht es für das Team von Trainer Bo Henriksen stetig aufwärts. Nach einer kleinen Delle zu Beginn dieses Jahres konnten sich die Mainzer in den letzten Spielen mit einer richtigen Siegesserie präsentieren. Seit nun vier Spielen sind sie ungeschlagen, und in den letzten drei Partien konnten sie jeweils drei Punkte einfahren. So auch am letzten Wochenende beim 2:1-Sieg in Leipzig.
Stabilität und Effizienz
Ein wichtiger Faktor, der den Mainzer Aufschwung indiziert, ist die Tatsache, dass Mainz über eine solide Defensive verfügt. 25 Gegentore nach 24 Spielen sind ein Spitzenwert; in der Bundesliga hat nur der FC Bayern weniger Tore (20) kassiert. Doch auch in der Offensive läuft es gut für die Nullfünfer. Vor allem der Toptorjäger Jonathan Burkardt ist mit bereits 14 Toren treffsicher. Zusammen mit Gladbachs Kleindienst ist Burkardt aktuell der beste deutsche Stürmer.
Trainer Bo Henriksen ist ein positiv verrückter Typ, dessen konstant emotionale Auftritte an der Seitenlinie manchem ein Dorn im Auge sind. Doch der dänische Trainer scheint mit dieser Art seine Mannschaft zu erreichen. Die Handschrift des Trainers ist klar zu erkennen. Insbesondere bei der Ausrichtung hat der Trainer die Formation gefunden, die am besten zu seiner Mannschaft passt. Ohne Ausnahme wurde in dieser Saison in allen Spielen ein 3-4-2-1-System gespielt. In dieser Formation fühlt sich die Mannschaft wohl und kann die derzeitige Top-Leistung abrufen. Zudem strahlt die Mainzer Mannschaft aktuell eine enorme Kompaktheit auf dem Feld aus, was für eine hohe Stabilität im Spiel mit und gegen den Ball sorgt.
Kohr kehrt zurück
Die aktuelle starke Form der Mainzer ist vor allem ein Ergebnis der gesamten Leistung der Mannschaft. Natürlich gibt es aber Spieler, die besonders herausstechen. Zu den Akteuren in der Defensive, die in den letzten Wochen starke Leistungen gezeigt haben, gehört Dominik Kohr. Der ehemalige Mittelfeldspieler hat in dieser Saison seinen Platz in der Verteidigung gefunden. Für die Partie in Mönchengladbach ist Kohr nun wieder einsatzbereit, nachdem er am letzten Wochenende eine Gelbsperre abgesessen hat. Daher muss Hanche-Olsen auf der Bank Platz nehmen. Ansonsten gibt es für Bo Henriksen nichts an seiner Startformation zu ändern.
Neben Torjäger Jonathan Burkardt und Defensivspieler Kohr gibt es weitere Spieler, die in dieser Saison eine positive Entwicklung genommen haben. Robin Zentner ist so ein Spieler. Der Torhüter gehört aktuell zu den besten Keepern der Liga und ist ein sicherer Rückhalt für sein Team. Doch auch im Mittelfeld gibt es Spieler, die überzeugen. Nadiem Amiri und Kaishu Sano regeln im Mittelfeld vor allem die Balance. Während Sano das Bindeglied zur Defensive übernimmt, ist Amiri immer wieder ein Aktivposten im Offensivspiel. Mit fünf Toren ist Amiri zudem selber noch torgefährlich. Gerade gegen Borussia Mönchengladbach konnte Amiri bislang immer besonders gute Spiele absolvieren.
Voraussichtliche Aufstellung FSV Mainz 05:
Zentner - da Costa, Jenz, Kohr - Caci, Sano, Amiri, Mwene - Nebel, J.-S. Lee - Burkardt
von Niklas Kirchhofer