Sechs Punkte trennen die beiden Kontrahenten aktuell in der Tabelle. Der Unterschied zu vergangenen Spielzeiten besteht jedoch darin, dass die Kölner vor den Gladbachern liegen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart das Hinspiel klar mit 4:1 gewinnen konnte. Die letzten beiden Derbys gingen somit an die Kölner, was angesichts der klaren Kräfteverhältnisse in der Vergangenheit durchaus bemerkenswert ist.
Seit dem Hinspiel im November 2021 ist viel passiert. Borussia schmierte danach leistungsmäßig und tabellarisch gefährlich ab, während sich Köln im Dunstkreis der internationalen Plätze etablieren konnte. Aktuell rangiert der FC auf dem achten Tabellenplatz und der Sprung nach Europa ist möglich. Die Entwicklung der Mannschaft ist weiter vorangeschritten und die Handschrift von Trainer Baumgart ist klar und deutlich zu erkennen.
Comeback-Qualitäten
Sowohl die Fohlen, als auch die Kölner, haben im Moment einen Lauf. Gerade der FC konnte am letzten Wochenende unter Beweis stellen, dass man mit viel Moral noch verloren geglaubte Spiele auf seine Seite ziehen kann. Nach einem 0:2 Rückstand im Heimspiel gegen Mainz fuhr man am Ende sogar noch einen Sieg ein.
Doch Köln hat unter Baumgart mehr als nur Comeback-Qualitäten zu bieten. Vor allem spielerisch hat es der authentische Trainer geschafft, dem Fast-Absteiger der Vorsaison ein neues Gesicht zu verschaffen. So macht es aktuell nicht nur den Kölner Fans Spaß, dem FC zuzuschauen. Auch viele Fachleute sind angetan von der Kombination Baumgart plus 1. FC Köln.
Kampf um die internationalen Plätze
Steffen Baumgart macht kein Geheimnis daraus, dass er gerne die internationalen Plätze erreichen würde. In Köln, wo man sich traditionell sehr schnell begeistern lässt, hört man das natürlich gerne. Doch muss man ehrlicherweise auch zugeben, dass dem FC die notwendige Kontinuität phasenweise noch fehlt. Auch Baustellen, gerade in der Arbeit gegen den Ball, gibt es unbestritten noch.
Zwar verfügt man mit Anthony Modeste über einen treffsicheren Stürmer (15 Tore), doch in acht der letzten neun Spiele schoss der FC durchschnittlich unter 1,5 Tore. Taktisch versuchte es Baumgart zuletzt mit einer Ausrichtung mit zwei Stürmern. Gegen Mainz griff der Kölner Trainer jedoch wieder auf das bewährte System mit einer 4-2-3-1 Grundformation zurück.
Özcan zurück in der Startelf
Trainer Steffen Baumgart kann im Spiel bei den Fohlen fast auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Folgerichtig kehrt der zuletzt angeschlagene Salih Özcan zurück in die Startformation. Dafür rückt Jonas Hector wieder auf die Position des linken Verteidigers. Ebenfalls in die Startelf zurückkehren wird voraussichtlich Jan Thielmann.
Auch wenn Anthony Modeste zuletzt nicht mehr jede Chance verwertete und sich scheinbar viele Gedanken um seine Zukunft macht, ist der Stürmer in dieser Saison der Torgarant des FC. Dass die Kölner den Franzosen nicht mit Flanken füttern, dürfte eine der Hauptaufgaben des Gladbacher Defensivverbunds werden. Doch auch im Mittelfeld sorgt ein Spieler für erhöhte Aufmerksamkeit. Ellyes Skhiri avanciert neben Özcan zum zentralen Denker und Lenker im Kölner Mittelfeld.
Voraussichtliche Aufstellung 1. FC Köln:
Schwäbe – Schmitz, Kilian, Hübers, Hector - Skhiri, Özcan – Thielmann, Uth, Kainz - Modeste
von Niklas Kirchhofer