Angesichts der anderen Ergebnisse an diesem Spieltag gewann die Gladbacher Partie in Ingolstadt an zusätzlicher Brisanz. Bei einer Niederlage wären die Fohlen wieder ziemlich nahe an die gefährliche Zone gerutscht. Umso wichtiger, dass man nun etwas entspannter auf die Tabelle schauen kann.
Denn das Spiel in Ingolstadt hat gezeigt, dass es für die Borussen in den nächsten Wochen alles andere als einfach wird. Die Verschleißerscheinungen auf Seiten der Gladbacher waren im Audi Sportpark nicht zu übersehen. Die Mannschaft agierte körperlich am Limit, brachte aber mit einer enormen Willensleistung eine Laufleistung von 120 Kilometer auf den Platz. Vor dem Hintergrund der Performance am Donnerstag in Florenz verdient das Teamwork allergrößten Respekt.
Fußballerisch war es sehr dünn, doch angesichts der Gemengelage sind kritische Worte kaum angebracht. Es fehlte die Frische, auch und vor allem vom Kopf her. Von daher ist der Erfolg doppelt wichtig, weil die Mannschaft für diesen Aufwand belohnt worden ist. Andernfalls wäre die mentale Müdigkeit anschließend um ein Vielfaches größer gewesen.
Die Sache mit dem Handspiel ist nur ein Medien-Thema
Positiv neben den Beißerqualitäten war auch die Tatsache, dass die Alternativen von der Bank größer geworden sind. Nicht von ungefähr waren es die frischen Kräfte Raffael, Dahoud und Hahn, die in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung sorgten. Eine Verteilung der Kräfte wird nötig sein während dieser schier endlosen englischen Wochen.
Diskutiert wurde in Ingolstadt natürlich am meisten über das Handtor von Lars Stindl. Der Ärger auf Ingolstädter Seite ist nachzuvollziehen, als betroffenes Team hätten die Borussen auch nicht anders reagiert. Andererseits ist es eine konforme Regelauslegung. Eine Absicht, und das ist zunächst einmal ausschlaggebend, liegt nicht vor. Der abgefälschte Ball springt von Stindls Brust an die Hand, die Hand geht nicht aktiv zum Ball. Entsprechend Regel 12 war es kein strafwürdiges Handspiel.
Auch wenn es einige künstlich aufregte Medien wohl noch etwas ausschlachten werden, sollten die Borussen und besonders Lars Stindl die Sache ganz schnell abhaken. Die Energie brauchen sie für die nächsten Aufgaben. Schon in drei Tagen gehts in Hamburg um den Einzug ins Pokalhalbfinale.